Herr Sobek, Sie haben einmal gesagt, was jetzt als Wärmedämmung auf die Fassaden der Häuser geklebt wird, wird in spätestens drei Jahrzehnten einmal die größte Sondermüllhalde, die es jemals gab. Welche Alternativen gibt es?
Wärmedämmung als solche ist gut und richtig – die große Frage ist aber, welche Materialien man hierfür verwendet und in welcher Form diese Materialien untereinander und mit dem Gebäude verbunden sind: Reversibel oder unwiederbringlich zusammengeklebt? Neben der Wärmedurchlässigkeit der Gebäudehülle sollten wir darüber hinaus ein viel stärkeres Augenmerk auf die Frage richten, wie wir natürliche Wärmegewinne durch die Sonne positiv für uns nutzen können. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Gebäudeautomation. Eine selbstlernende, vorausschauende Energiesteuerung, wie wir sie bei unserem Experimentalgebäude B10 in der Weißenhofsiedlung eingesetzt haben, kann einen großen Beitrag zur Verbesserung der Energiebilanz liefern, ohne dass hierfür größere Investitionen oder bauliche Änderungen am Gebäude selbst erforderlich wären.
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Horst Ruch
am 30.07.2017