Bislang war die Sache klar: Wer gegen TTIP war, lehnt auch CETA ab, das Handelsabkommen mit Kanada. Auch die große Demonstration an diesem Samstag in Berlin findet statt unter dem Motto: Stoppt TTIP und CETA. Doch nun lösen sich die Fronten auf. Die Gewerkschaften scheren aus.
Ende August hatte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) gesagt: "TTIP ist de facto gescheitert". Und sich im selben Atemzug für das Abkommen mit Kanada ausgesprochen: Es sei "moderner" als jeder andere Freihandelspakt bislang. Damit kam Bewegung in die Debatte um die Freihandelsabkommen. Gegen TTIP, aber für CETA: das setzt vor allem die Gewerkschaften unter Zugzwang. Denn so fundamental, wie es der Aufruf, CETA und TTIP zu stoppen, nahelegt, ist ihre Kritik nicht.
Die Gewerkschaft der Chemieindustrie (IGBCE) verteidigt schon länger das CETA-Abkommen. In einem Interview im Juli hat der Vorsitzende Michael Vassilidis gesagt: "Wir sollten CETA zustimmen." Damit sorgte er für einige Unruhe im Lager der Gewerkschaften.
2 Kommentare verfügbar
Anna Lüse
am 20.09.2016Die Schwäche der IG Metaller ist die Stärke der Lobbyisten.
Die SPD dürfte ähnlich gelagerte Probleme haben... Solange sie keinen Kurswechsel vornimmt und den Mammon zu Füßen…