Als die Zusage von Chimamanda Ngozi Adichie kam, hat sie geschrien, erzählt Lena Gorelik, Kuratorin des ersten Stuttgarter Literaturfestivals, überglücklich die nigerianische Starautorin als Eröffnungsrednerin gewonnen zu haben. Adichie hat einmal Angela Merkel ein Bekenntnis zum Feminismus abgerungen. Der Titel ihres Buchs "We should all be Feministis" ("Wir sollten alle Feminist:innen sein") ziert viele Taschen und T-Shirts im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal bei der Eröffnung. Die findet wohlgemerkt nicht im Stuttgarter Literaturhaus statt – das viel zu klein gewesen wäre –, sondern im Mozartsaal der Liederhalle, der über 750 Personen beherbergt.
Sie sei vor langer Zeit schon einmal in Stuttgart gewesen, bekennt Adichie in ihrer Rede, und gut gefallen habe es ihr nicht. Als Besucherin von Freunden zu erfahren, wie es Menschen dunkler Hautfarbe hier ergeht, und als Stargast ein Literaturfestival zu eröffnen: Das sind zwei sehr verschiedene Perspektiven auf ein und dieselbe Stadt.
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