Im kalten Februar wächst noch nichts? Weit gefehlt! Mangold, dazu Gartenkräuter wie Petersilie, Thymian, Salbei oder Rosmarin gedeihen in selbst gezimmerten Holzkisten, in Autoreifen, Badewannen, Tonnen, Einkaufswagen oder sogar auf einem ausrangierten Klavier. Studenten der Uni Hohenheim testen in einigen Beeten digital gesteuerte Bewässerungsmethoden, und auch das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit hat hier ein "Lernbeet", wie Joachim Petzold, Geschäftsführer der Kulturinsel, erläutert. "Die haben uns selber recherchiert, angerufen und gesagt, dass sie uns super finden." Mit piefiger Schrebergarten-Idylle hat dieser Garten nichts zu tun.
Der "Inselgrün"-Garten ist für Petzold das Herzstück der Kulturinsel, kurz KIS. Viel Charme hat auch der Rest des ehemaligen Zollamt-Areals in Bad Cannstatt. Im Innenhof des Backstein-Komplexes ist im Sommer ein Biergarten untergebracht, es gibt ein kostenloses Open-Air-Kino, die verschiedenen Gebäudeteile können für Veranstaltungen gemietet werden oder werden auch, wenn es beispielsweise soziale Projekte sind, kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine kleine Oase in der Stadt am Rande der riesigen Brache, die mal zum Baugebiet Neckarpark werden soll.




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Das Prinzip beim Stuttgarter Städtebau scheint zu sein: Alles von architektonischer oder historischer Bedeutung, peu à peu abzureißen und durch gesichtslose Neubauten zu ersetzen. Die kann man nämlich alle 30 Jahre wieder abreißen und neubauen, ohne dass es auffällt.
Kommentare anzeigenAndreas Spreer
am 23.02.2018