Sie haben noch viel vor, in der Bildungspolitik oder in Fragen der Mobilität, sie wollen die Haushaltskonsolidierung schaffen und verhindern, dass die Räder zurückgedreht werden von den Schwarzen. Natürlich hatte der Regierungschef ein schlaues Zitat im Gepäck, diesmal von Giuseppe Tomasi di Lampedusa ("Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, dann ist es nötig, dass sich alles verändert"). Natürlich mussten die Erinnerungen an die Klippen bei den Verhandlungen – Stuttgart 21 – und die schwierigen Anfangszeiten draußen bleiben. Manches sei vielleicht ein wenig überstürzt geschehen, sagt der Ministerpräsident. Inzwischen gibt es, ausweislich der regelmäßigen Umfragen, eine sehr reelle Chance, dass aus der 15. Legislaturperiode eine erste Halbzeit und aus der 16. die zweite wird.
Weil Bilder nicht nur an der eigenen Basis besser haften bleiben als kluge Sprüche, folgte auf die warmen Worte eine Geschenkübergabe im Stile großer Indianer: Zwei Rucksäcke in den entsprechenden Farben wechselten die Besitzer. Tagelang durfte über den Inhalt gerätselt werden. Am Ende kamen im Nieselregen zwei Akkuschrauber, Kinderbücher – der eine ist Vater, der andere wird demnächst Großvater – und Schokolade zum Vorschein, die grüne, quadratisch, praktisch, gut, mit Mandeln, die rote – nein, nicht Trauben-Nuss – mit Marzipan. Und schon wieder lag Guido Wolf, der Herausforderer, falsch mit seiner neidischen Behauptung: "In Wahrheit sind die Rucksäcke ohne Wegzehrung." Das hat das bekannte Schokoladen-Premiumprodukt aus Waldenbuch nicht verdient.
4 Kommentare verfügbar
invinoveritas
am 26.04.2015Anstatt nach immer neuen Vokabeln dafür zu suchen, was diese von Vollkommenheit wahrlich weit entfernte Demokratie angeblich wirklich ist, wäre es womöglich aufschlussreich darzutun, was sich denn strukturell ändern müsste, damit dieses Land wird, als was es in der ganzen Welt schon…