An einem Bauzaun in Dresden klebt 1990 ein großes Versprechen: Bald kommt der "Wohlstand für alle" auch in die DDR. Die Vorhut zur Übernahme der Ostprovinzen ist schon da: Glücksritter aus dem Westen verkaufen Videokassetten, Kosmetik, Teppiche aus dem Kofferraum ihrer Limousinen und machen schnelles Geld mit den ausgehungerten DDR-Bürgern.
Die Menschen stehen Schlange vor Sparkassen oder versucht die letzten "Aluchips" noch in Waren einzutauschen. Das Kaufhaus Konsument ist bereits von Ostware befreit und wartet auf die neue Währung. Werbekolonnen ziehen durchs Land und verheißen neues Glück. "Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, gehn wir zu ihr!" war eine der Parolen auf den Leipziger Montagsdemonstrationen. Am 1. Juli 1990, sechs Monate nach dem Mauerfall und drei Monate vor der Wiedervereinigung, ist es so weit: An ambulanten Bankschaltern auf der Straße wird die Westmark ausgegeben. Und die BamS wird natürlich auch schon verkauft. Sie titelt: "Endlich! Die D-Mark ist da."
1 Kommentar verfügbar
FernDerHeimat
am 05.11.2014Die Euphorie der damaligen Zeit ist mir noch in guter Erinnerung - zumindest auf unserer Seite.
Allerdings auch schon kurze Zeit später die Ernüchterung, als man mitbekam, wie schamlos der Westen "die aus dem Osten" über den Tisch zog. Von nutzlosen Versicherungen über…