Der Park ist in zehn Abschnitte unterteilt. Ziel ist, die ersten beiden in Richtung der ehemaligen Fernsehstudios fertig und benutzbar zu machen, bis die Arbeiten an der Villa beginnen. Am Bauzaun steht: bis Ende diesen Jahres. Es folgen der Westgarten und die Brunnenterrassen. In diesen vier Abschnitten muss zwingend etwas geschehen, so wie auch an der denkmalgeschützten Villa nach dem langen Leerstand, ganz unabhängig von der Art der Nutzung, unvermeidlich viele Arbeiten anstehen: von den Treppenstufen außen über die Restaurierung der demolierten Orgel bis hin zum Wasserschaden in der oberen Etage.
Im Moment können die Architekt:innen allerdings gar nicht weiter planen, da die vom Stadtrat bewilligten Planungsmittel aufgebraucht sind. Weitere Schritte können erst erfolgen, wenn der Gemeinderat die Mittel freigibt.
Kein zurück auf Null
Und wie geht es nun weiter? Am 18. März findet ein Workshop statt mit den Architekt:innen, dem Bauherrn, also dem Stadtplanungsamt, dem Kulturamt und der Projektgruppe Villa Berg, in der engagierte Bürger:innen das Vorhaben seit vielen Jahren begleiten. Die Ergebnisse sollen schon am folgenden Tag im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik (STA) diskutiert werden. Das geht wohl nur, wenn sich alle schnell einig werden.
Es muss sich erst noch zeigen, ob sich das Raumprogramm so reduzieren lässt, dass sich nennenswerte Einsparungen ergeben, ohne vom beschlossenen Nutzungskonzept abzuweichen. Wenn das nicht geht, müsste hier noch einmal von vorn angefangen werden. Dazu hat jedenfalls die CDU im Bezirksbeirat Ost, etwas abweichend von der Gemeinderatsfraktion der Partei, klar Stellung bezogen: "Ein zurück auf Null kann und darf es nicht geben."
Im Nutzungskonzept sind zwei Säle vorgesehen: ein großer, der frühere Große Sendesaal in der Villa selbst, und ein kleinerer, der in den neuen Entwürfen jetzt in den Untergrund gewandert ist. Diesen wegzulassen, würde vor allem zulasten der Bürger gehen oder zulasten der Einnahmen aus den Konzertveranstaltungen. Denn dieser kleine Saal ist vor allem für die Bürgerschaft vorgesehen: für Vorträge, Diskussionen, Versammlungen und anderes mehr. Wenn es dafür keinen eigenen Raum gibt, müssten diese ebenfalls im Sendesaal stattfinden, das heißt, sie konkurrierten mit dem Konzertbetrieb.
Von ein paar Büros und für den Backstage-Betrieb unverzichtbaren Räumen abgesehen, gibt es in der Villa selbst nicht sehr viel Platz. Offen ist noch, wo die Gastronomie hinkommt und wie groß sie werden soll. In den bisherigen Entwürfen sind ein Café und ein Restaurant vorgesehen, an verschiedenen Stellen je nach Variante. Sie könnten, wenn sie räumlich verbunden sind, auch von einem einzigen Betreiber geführt werden. Hier zu viel zu sparen, wäre kontraproduktiv, denn das verringert die möglichen Pachteinnahmen und limitiert den in dieser traumhaften Lage sicher zu erwartenden Besucherandrang.
An der Sanierung sind jedenfalls keine Einsparungen möglich. Und wo sonst, wird sich erst entscheiden lassen, wenn die einzelnen Komponenten genauer beziffert sind. Bei der Oper, die zehnmal so teuer veranschlagt ist, weigern sich die Beteiligten bis heute, so weit ins Detail zu gehen. Da heißt es: alles oder nichts.
Wenn die Stadt bei Kulturbauten sparen will, sollte sie das nicht dort tun, wo in einem langen Prozess, der aus der Bürgerschaft kam und die vorbildlich einbezogen war, gut durchdachte Beschlüsse gefasst wurden. Sondern bei auch aus anderen Gründen umstrittenen Projekten, die auch viel höher zu Buche schlagen wie dem Abriss und Neubau der Schleyerhalle oder einem großen, prestigeträchtigen Konzerthaus.
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Stefan Thomas
am 13.03.2024