Mit einer <link https: www.facebook.com occupyvillaberg _blank>Facebook-Seite fing es an. Christian Dosch und Deborah Brinkschulte hatten sich im Kulturdialog kennengelernt: jenem zweijährigen Austauschprozess zwischen der Stadt Stuttgart, Kulturschaffenden und interessierten Bürgern, der auf die angekündigten Kürzungen im Kulturbereich und die <link http: www.parrotta.de past art_parade.html _blank>Art Parade 2009 gefolgt war. Dosch, Projektleiter der Film Commission, einer Beratungseinrichtung der Region Stuttgart für Medienschaffende, moderierte die Arbeitsgruppe "Räume für Kunst und Kultur – Chancen für die Stadtentwicklung". Brinkschulte hatte schon vor Abschluss ihres Architekturstudiums angefangen, im Büro des renommierten Stadtplaners Franz Pesch zu arbeiten, der bis vor Kurzem an der Universität Stuttgart gelehrt hat. Allgemein und abstrakt, darin waren sich beide einig, lässt sich die Frage nach Räumen für Kunst und Kultur nicht beantworten, sondern nur im Einzelfall, am konkreten Objekt. Und als Raum für Kultur wurde kein Objekt so stark öffentlich diskutiert wie die Villa Berg.
Nach dem Auszug des SWR 2005 hatte der Stuttgarter Investor Rudi Häussler die einstige Kronprinzenvilla übernommen. Sein Plan war, anstelle der Fernsehstudios, die der Süddeutsche Rundfunk in der Nachkriegszeit in den Park gestellt hatte, Luxuswohnungen zu bauen. In der Villa wollte der Investor einen Wirtschaftsclub mit gehobener Gastronomie einrichten. Diese Pläne stießen damals bereits auf Kritik. Nach Häusslers Insolvenz 2010 hätte die Stadt die Chance ergreifen können, das Areal selbst zu erwerben. Aber sie machte von ihrem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch und überließ die Villa erneut einem privaten Investor: Mathias Düsterdicks Düsseldorfer Property Development Investors GmbH (PDI).
Der Investor will die TV-Studios in Wohnungen verwandeln
Auch Düsterdick möchte die Fernsehstudios in 150 Wohnungen verwandeln und mit dem Gewinn die Sanierung der Villa finanzieren. Er spricht lieber von Mietwohnungen – wie hoch die Miete ausfällt, ist damit noch nicht gesagt. Für eine kulturelle Nutzung der Villa zeigt er sich offen – etwa als dem Friedrichsbau-Varieté 2013 gekündigt wurde, das nun allerdings an den Pragsattel zieht. Allerdings hat sein Konzept einen Haken: Um Wohnungen in den Park zu bauen, müsste der Bebauungsplan geändert werden. Dies hat aber der Gemeinderat abgelehnt. Am 24. Juli 2013 stimmte er der zwölf Tage zuvor vom grünen Oberbürgermeister Fritz Kuhn eingebrachten Beschlussvorlage zu, die Studios abzureißen und in Park zurückzuverwandeln, ferner die Villa zu erwerben und einer öffentlichen Nutzung zuzuführen. Genau dazwischen fiel – nicht geplant, aber sehr wirkungsvoll – der erste öffentliche Auftritt der Initiative in der Langen Ost-Nacht am 20. Juli.
6 Kommentare verfügbar
Jupp
am 05.10.2014Es wird Zeit, dass wir Menschen die Parkflächen zurückbekommen. Daher: Rückbau der Filmstudios. Daher: Rückbau des Gleisfeldes!
Stuttgart ist schön und bald noch viel schöner. Freu....
Es ist wirklich ein Privileg hier zu wohnen.