Ein Hochamt soll gefeiert werden in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. Im Dezember 2020 wird ein Bundesparteitag auf der Fildermesse das neue Grundsatzprogramm der CDU beschließen, das sogar nach der baden-württembergischen Landeshauptstadt benannt werden soll. Um den Rückenwind mit zu entfachen, der die derzeitige Kultusministerin Susanne Eisenmann als Ministerpräsidentin in die Villa Reitzenstein tragen soll. Der schöne Plan für die Landtagswahl im März 2021 hat jedoch einen gravierendenden Fehler: Ohne einigermaßen geschlossen aufzutreten, kann eine Partei keine Strahlkraft entwickeln.
Nicht allein Landesverbände in der ehemaligen DDR, auch viele Mitglieder auf allen Ebenen im lange Zeit erfolgsverwöhnten Süwesten mochten und mögen den Kurs von Angela Merkel nicht mittragen, vor allem nicht seit ihrem "Wir schaffen das". Sie halten sich als konservative Tugendwächter für einen Teil der Lösung, sind in Wirklichkeit aber Teil des Problems. Selbst in den Jahren der größten Erfolge blieb die pragmatische Bundesvorsitzende vielen fremd. Und die Nachfolgerin Annegret Kramp-Karrenbauer erst recht. Säger sind deshalb schon lange unterwegs und was jetzt als fehlende Führungsstärke identifiziert ist, heißt aus einem anderen Blickwinkel betrachtet schlicht und einfach: Verweigerung der Gefolgschaft.
4 Kommentare verfügbar
era
am 16.02.2020Wie kommt es, dass seit Jahrzehnten offensichtlicher Unsinn es geschafft hat zur etablierten Meinung zu werden? Fühlt sich an, als ob die Kirche…