Barack Obama gab sich redlich Mühe, die Ängste vor seinem Nachfolger zu zerstreuen. Gerade beim Klimawandel, den Donald Trump schlicht leugnet. In Berlin lobte der scheidende US-Präsident die "zentrale Rolle", die Deutschland und die USA gespielt haben, um das Pariser Klimaschutzabkommen zu erreichen. Und in der "Wirtschaftswoche" schrieb Obama zusammen mit Angela Merkel, das Abkommen gebe der Welt den "Rahmen für den gemeinsamen Schutz unseres Planeten". Noch deutlicher wurde sein Außenminister John Kerry während der jüngsten Weltklimakonferenz in Marrakesch: "Niemand hat das Recht, nur auf der Grundlage einer Ideologie oder ohne die richtigen Informationen Entscheidungen zu treffen, die Milliarden Menschen betreffen".
Der Chinese hat den Klimawandel erfunden
Beruhigungspillen tun Not, denn Klimaschutz war im New Yorker Trump Tower bislang nur Thema, wenn er Geschäfte und Gewinne ausbremste. Für den Immobilien-Tycoon ist die globale Erwärmung nur ein Märchen. Die Chinesen hätten die Geschichte vom Klimawandel erfunden, um der amerikanischen Industrie zu schaden, twitterte Trump im November 2012. Im Wahlkampf betonte er mehrfach, bei Umweltschutz und Energieversorgung alles anders machen zu wollen als Hillary Clinton und der amtierende Präsident.
Was er ändern werde, das verriet Trump am 26. Mai dieses Jahres während der Williston Basin Petroleum Conference in Bismarck, North Dakota. Auf dem Branchentreff der Erdölindustrie präsentierte Trump einen <link https: www.donaldjtrump.com press-releases an-america-first-energy-plan external-link-new-window>"America First"-Energieplan. Der ist eine Kampfansage an bisherige Bemühungen, den Treibhausgasausstoß der Vereinigten Staaten zu drosseln. Obwohl die USA nach China heute die meisten Klimagase in die Luft blasen. Trump kümmert es nicht. Mit seinem 100-Tage-Regierungsprogramm werde er alle "Arbeitsplatz vernichtenden Klimaschutz-Gesetze" der Obama-Administration annullieren, die Kohle-Industrie retten, die umstrittene Keystone-Ölpipeline bauen, das Moratorium zur Gewinnung fossiler Rohstoffe beenden und "alle unberechtigten Restriktionen" für neue Fördertechniken von Öl und Schiefergas widerrufen. Zudem werde er das Pariser Klimaschutzabkommen kündigen und "alle Zahlungen von amerikanischem Steuergeld an Klimaschutzprogramme der Vereinten Nationen" stoppen.
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Barolo
am 28.11.2016