"Glaubwürdigkeit ist eine grundlegende Basis für das Funktionieren einer Gesellschaft. Für uns, und für die Medien generell, ist Glaubwürdigkeit das unverzichtbare Grundkapital, das sich auf nachhaltiges Vertrauen stützt", sprach Karola Wille, Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), im vergangenen Januar bei der <link http: www.ard.de home intern die-ard ard-vorsitz leitgedanken_fuer_den_ard_vorsitz_des_mdr index.html _blank external-link>Übernahme des ARD-Vorsitzes. Doch das kostbare Vertrauen gefährdet ausgerechnet eine Vorzeigeredaktion des Senderverbunds: "Report Mainz" mit dem Film <link http: www.swr.de report exclusiv-im-ersten-der-kampf-um-die-windraeder id="233454/did=17888134/nid=233454/ri2pe2/index.html" _blank external-link>"Der Kampf um die Windräder". Nach Ausstrahlung der Reportage (1. August um 21.45 Uhr im Ersten) brach ein Proteststurm los.
"Ich frage mich, mit welcher Motivation ein solches Lehrstück perfider Demagogie, das allen Grundsätzen journalistischer Aufrichtigkeit Hohn spricht, produziert und zur "prime time" im Ersten platziert wird", empörte sich etwa Rüdiger Haude. "Der Bericht strotzt nur so von Mutmaßungen, verfälschten Tatsachen und – was am Schlimmsten ist – eine grundlegende neutrale Darstellung der Sachverhalte fehlt – eine journalistische Fehlleistung erster Güte!", monierte Karl-Heinz Winkler. Nur, dass diese und andere Kritiker weder als Pegidisten noch Populisten durchgehen: Haude ist Sprecher der Solarenergie-Fördervereins Deutschlands, Winkler ehemaliger Landesvorsitzender des Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) im Saarland.
Was für derart heftige Reaktionen sorgte, sollte laut SWR ein "Schlaglicht auf die Auswüchse der Boomindustrie" Windenergie werfen. Folgt man der Anstalt, dann wagten sich die "Report Mainz"-Autoren Achim Reinhardt und Claudia Butter an eines der "emotionalsten Streitthemen unserer Zeit": Windkraft sei "politisch forciert, finanziell hochsubventioniert, getragen von weitreichenden ökonomischen und ökologischen Erwartungen – und zugleich mit großen Ängsten besetzt", heißt es auf der Magazin-Homepage. Wer die knapp halbstündige Reportage anschaut, kann, zusammengefasst, zu erschreckenden Erkenntnissen gelangen. Etwa dass es in Norddeutschland bereits so viele Windmühlen gibt, die wegen Stromschwemme meist stillstehen, und dennoch Menschen Schlaf und Gesundheit rauben. Oder dass im Süden der Republik immer Flaute herrscht, die Windparks Millionenverluste bescheren, für die Steuerzahler und Stromkunden aufkommen. Und dass Alleinerziehende bald die explodierenden Stromrechnungen nicht mehr bezahlen können.
35 Kommentare verfügbar
Sebastian Schönauer
am 17.08.2016Sehr geehrte Damen und Herren der Geschäftsleitung.
Ich habe mir…