Eine lange Rede, eine gute Rede. Herta Däubler-Gmelin hat fast alles gesagt, was zu Stuttgart 21 zu sagen ist. Sie habe den Gegnern Mut gemacht, war sogar in den Zeitungen zu lesen, die sonst nicht mehr über die Montagsdemos berichten. Aber Herta, die Schwertgosch, war halt da. Nur: Wo war die SPD in ihrer Rede? Kein Satz, kein Wort zu ihrer Partei, nur die Trauer um Peter Conradi, den sie schmerzlich vermisse. Das ist bemerkenswert, war und ist es doch diese Partei, die in Treue fest zur Bahn und ihren politischen Freunden hält. Wir erinnern an Nils Schmid (Volksabstimmung), Claus Schmiedel (Gottes Segen) und Wolfgang Drexler (Mister S 21). Die 72-jährige Sozialdemokratin weiß das alles. Warum also das Schweigen über die Sozis?
Im Gespräch mit Kontext betont Däubler-Gmelin, dass sie das allen in ihrer Partei gesagt hat, die dafür verantwortlich sind. Was sie von deren Jahrhundertbau hält und warum sie dagegen ist. Dies seit Langem und immer wieder – und intern. Ihre Erfahrung lehre, dass öffentliche Kritik an Personen vom Eigentlichen, vom Inhalt des Streits ablenke und auf eine Ebene führe, die letztendlich auf Twitter-Meldungen reduziert werde. Womit niemandem geholfen sei, es sei denn der Eitelkeit geschwätziger Figuren.
8 Kommentare verfügbar
Dani
am 21.08.2016Sorry, das sehe ich anders.
Ein Großteil der Basis der "S"PD macht noch jedweden neoliberalen Dreck doch mit und kuscht, statt die neoliberalen Privatpersonen in Funktion in die Wüste zu schicken.
Ich als Anarchist bin der Meinung, dass die Sozialdemokratie als "dritte Form des…