Eine Skulptur am Pforzheimer Enzufer stößt unter lautem Fauchen Nebelwolken aus und produziert dabei Regenbögen. Ein riesiger schwarzer Ball aus Filz rollt von Ort zu Ort: Er ist Botschafter der Ornamenta. Juwelier Georg Leicht bietet flüssige Schwarzwälder Kirschtorte an. "Seit 2017 war eigentlich klar, dass wir wieder eine Ornamenta machen wollten", sagt er. Damals feierte Pforzheim sein 250. Jubiläum als Goldstadt.
"Klar war aber auch", fährt er fort, "dass es nicht nur um Schmuck gehen sollte. Das wäre zu sehr auf Schmalspur gedacht." Leicht gehört zum Präsidium des Ornamentabunds, der bei dem kulturellen Großereignis die Fäden zieht. Der Zweimetermann fasst in fünf Minuten druckreif den Werdegang des dreimonatigen Programms zusammen, das sich über den gesamten Nordschwarzwald erstreckt. Die Ornamenta 2024 – neben dem Namen erinnert auch der geplante fünfjährige Turnus an die Documenta – bringt zeitgenössische Kunst in eine Region, die damit bisher noch wenig Berührung hatte. Fünf mysteriöse "Themengemeinden" mit den Namen "Bad Databrunn", "Inhalatorium", "Schmutzige Ecke", "Solartal" und "Zum Eros" sollen Neugier wecken, für die Region wichtige Fragen ansprechen und neue Gemeinschaften stiften – über alle erdenklichen Gegensätze hinweg.
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