Ein kleines Boot, würfelförmig aus recycelten Materialien, treibt auf dem Bodensee: wie eine Notunterkunft oder eine Hütte aus einer Favela. Das Bild einer prekären Existenz auf schwankendem Grund. Im Sommer 2015 schien es das perfekte Sinnbild der damals aktuellen Flüchtlingskrise, als die Künstler:innen Katrin Ströbel und Mohammed Laouli ihr Projekt "frontières fluides" – flüssige Grenzen – in Friedrichshafen und Bregenz vorstellten. Dabei hatten sie schon zwei Jahre vorher damit angefangen.
In Marokko hatten sie mit einem Bootsbesitzer gesprochen, der Migrant:innen nach Europa bringt. Am Bodensee besuchten sie Migrantinnen in Frauencafés in Bregenz und Feldkirch. Die Gespräche gingen in ihre Ausstellungen ein, die damals viel Aufsehen erregten. Sie waren näher dran am Thema der Flüchtlingsbewegungen als andere. Gleichwohl war Ströbel im Südwesten Deutschlands nur gelegentlich präsent. Sie lebt in Marseille und Marokko, unterrichtete in Nizza.
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