Eine rund zwei Meter breite, vier Meter hohe Patchwork-Decke hängt im Haus der Katholischen Kirche am Treppenaufgang am Ende des Foyers: als Hinweis, dass es oben auf der Empore eine Ausstellung gibt. Unter dem Titel "Gescheite(rte) Familienplanung" verarbeitet die Künstlerin Anna Gohmert Fragen wie: Ist eine Patchwork-Familie das Resultat einer gescheiterten Planung? Ist das traditionelle Familienbild, die Kleinfamilie mit lebenslänglicher Ehe die einzig wahre Form?
Die Antworten dachte sie sich nicht selbst aus. Ein Fragebogen "Deine Familie: Wer gehört dazu? … Eine Familie: Wer gehört dazu? … Welche Art/en von Familienkonstellation/en ist/sind in deinem Leben aufgetaucht und besteht/en gerade?" lieferte ihr die Anregung für die Kunstwerke, die derzeit im Haus der Katholischen Kirche zu sehen sind – ein Zusammenspiel aus Visuellem, Hörbarem und viel Eigeninterpretation.
Das Thema hingegen hat sie selbst festgelegt, als sie vom Katholischen Bildungswerk zu einer Ausstellung der Reihe "Insight" eingeladen wurde. Als Mutter einer vierzehnjährigen Tochter, die von deren Vater getrennt lebt, ist sie mit dem Thema selbst konfrontiert. Den Begriff alleinerziehend findet sie nicht ganz richtig, der Vater kümmere sich schließlich auch um die Tochter. Die Doppelrolle Künstler:in und Mutter thematisiert sie in einem anderen Projekt mit Renate Liebel und Marie Lienhard: "Mothers*, Warriors and Poets" wird am 21. Mai in der Stadtbibliothek vorgestellt.
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