Es ist nicht anders als in Deutschland: Wer in Indien ein Smartphone besitzt, hat eine App ganz sicher – WhatsApp. Meesha Gandhi und ihre Kolleginnen vom TechLab in Mumbai sind gerade dabei, eine Art Info-Newsletter zu entwickeln, ausschließlich von Frauen für Frauen soll er per WhatsApp versendet werden und Wichtiges zu Gesundheitsthemen, Politik, Finanztipps oder auch mal Business Hacks direkt aufs Handy liefern. Den Frauen nützliche Infos direkt und ungefiltert an die Hand geben. Gandhi und ihre Mitstreiterinnen würden gerne flächendeckend informieren, das ist der Plan. Ihr Newsletter soll das ganze Land erobern, alle Frauen erreichen, sie stärken und ermächtigen. Das große Problem: In Indien wird alle 60 Kilometer eine andere Regionalsprache gesprochen. "Die Diversität in diesem Land ist schön", sagt Ghandi. "Aber sie ist Wahnsinn!"
Der Filmemacher Shammi Singh, 31 Jahre alt, nennt diesen Wahnsinn, das Überbordende, den immensen Reichtum an Eindrücken, Lebensformen und Stilen immer wieder "krass". Krass sind in Indien die Unterschiede zwischen arm und reich, zwischen den lauten, dichten Großstädten und den Gegenden ohne Strom oder fließendes Wasser. Mit den Regionalsprachen, die sich alle paar dutzend Kilometer ändern, wandelt sich auch die Kultur, die Religion, die Art der Speisen, die Art der Kleidung, der Grad der Entwicklung – wie in einem Kaleidoskop ergeben sich immer andere Bilder, je nachdem, in welche Himmelrichtung man schaut. Und so divers das Land ist, so divers sind die Feminismen, die sich langsam, aber sicher in Indien ausbreiten. Über die Frauen, die die Bewegung tragen, hat Singh seine Dokumentation gedreht: "Women's voice – India's choice", heißt sie. Ab dem kommenden Freitag geht sie auf Deutschland-Tour.
Plötzlich kam #Metoo
Shammi Singh hat das Heimatland seines Vaters viele Male bereist, ist immer wieder fasziniert von einer geballten Ladung an Eindrücken, die einem den Atem rauben. Er ist ein politischer Mensch, schon seit seiner Schulzeit. Schülersprecher, mit 21 jüngster Gemeinderat für die Grünen in Ditzingen, er hat dort den Jugendgemeinderat mitbegründet, später Politik und Rhetorik studiert. Mittlerweile ist er selbstständig in Stuttgart, fotografiert, filmt, gestaltet Websites und berät.
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