Kurz nach 14 Uhr sind schon mehrere hundert Leute auf dem Festplatz Krehlstraße in Stuttgart-Vaihingen, wo am Abend zuvor die 43. Auflage des Umsonst & Draußen-Festivals (U&D) begonnen hat. Es sind Junge und Alte, Punks, Hippies, Metal-Fans, Rocker:innen und subkulturell nicht Kategorisierbare, partywütige Umdiezwanzigjährige und Familien mit Kindern, die nicht mehr ganz so hart feiern wollen. Die Stimmung ist heiter, auch wenn der Himmel nach Regen aussieht.
Etwas ernster scheint die Stimmung in einem Grüppchen von etwa 30 Leuten am Rand des Festivalgeländes zu sein. Ein junger Mann namens Chris vom Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart (AABS) geht durch, wie man auf die Kundgebung der Jungen Alternative (JA) zu reagieren gedenke. Der Stuttgarter Kreisverband der AfD-Jugendorganisation, die seit 2023 vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft ist, hat angekündigt, in der Nähe gegen das Festival demonstrieren zu wollen. Eine Gegendemo im strengen Sinn gibt es nicht, das U&D-Team hat schon vorab erklärt, "das Festival IST bereits die Gegenveranstaltung". Und so zieht die Antifa-Gruppe zum Hauptzugang des Geländes und postiert sich dort mit einigen Bannern. Es gehe hier eher um symbolischen Schutz, sagt Chris, man rechne auch nicht mit einem physischen Angriff. Aber dem politischen Angriff wolle man etwas entgegensetzen.
3 Kommentare verfügbar
a dabei
am 11.08.2024