Wäre nicht die Protestbewegung gegen Stuttgart 21 gewesen, die Grünen in Baden-Württemberg hätten wohl trotz Fukushima kein so gutes Ergebnis bei der Landtagswahl 2011 erreicht, Winfried Kretschmann wäre nicht Ministerpräsident geworden. Doch spätestens seit der Schlossgartenrodung im Februar 2012 ist bei vielen S-21-Gegnern, ob auf Montagsdemos oder im Parkschützer-Forum, die Enttäuschung über die mit ins Amt gehievte Regierung mit Händen zu greifen: Nie wieder Grün, so scheint der Tenor. Am 17. Februar haben nun 40 mal mehr, mal weniger prominente Gegner des Tiefbahnhofs <link http: bewegung-in-den-landtag.de _blank external-link-new-window>einen Wahlaufruf für die Linke vorgestellt; unter den Erstunterzeichnern sind der Theaterregisseur Volker Lösch und der Architekt und Bonatz-Enkel Paul Dübbers. Nicht alle früheren Galionsfiguren des Protests wollen sich indes so entscheiden.
Rückblick: Ende August 2010, vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof. Der Nordflügel des Bonatzbaus wird abgerissen, am Rande der Protestdemo steht ein gut situiertes Ehepaar und wettert wüst: Dieses Mal werde die CDU keine Stimme von ihnen kriegen, "ond wenn fünf Johr lang die Chaote regieret". Chaoten, damit sind selbstverständlich die Grünen gemeint. So groß war vor der letzten Landtagswahl bei vielen konservativen Wählern wegen S 21 der Verdruss über die CDU, dass selbst liebevoll gehegte Feindbilder nicht mehr schreckten.
28 Kommentare verfügbar
Claus Stroheker
am 06.03.2016Es ist doch nicht ausgeschlossen, sondern möglich, dass sich Herr Hopfenzitz in dem Telefongespräch tatsächlich so geäußert hat, wie es Herr Steel in seinem Artikel wiedergegeben hat; und dass sich Herr Hopfenzitz auf Grund des - übrigens hervorragend…