Ehe Nikolaus Schneider im Sommer aus seinem Amt als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) schied, gab der Theologe ein bemerkenswertes Interview: Was von den muslimischen Verbänden hierzulande zur Legitimation von Gewalt im Koran und in der islamischen Tradition gesagt werde, sei zu wenig. Und: "Auch die christlichen Kirchen haben eine sehr problematische Gewaltgeschichte."
Weiß Gott, ergänze ich da, auch als Atheist.
Man muss aber nicht gottlos sein, um sich zu wundern über ebendiese globalen Sprechchöre, die bei Bedarf einen scharfen Trennungsstrich ziehen wollen zwischen Islam und den Gräueln der Gotteskrieger. Die von Paris waren unzweifelhaft gläubige Muslime. Nicht anders übrigens als die unzähligen Muslime, die in arabischen, asiatischen und afrikanischen Ländern mit Gewalt gegen andere Muslime vorgehen, nur weil die einer der vielen anderen Strömungen innerhalb des Islam angehören. Krieg, Gewalt und Unterdrückung spielen eine riesige Rolle in den islamischen Regionen dieser Welt, und das nicht erst in unseren Tagen.
17 Kommentare verfügbar
N. Brücker
am 27.01.2015Ich gebe zu, dass ich Ihre Argumentation im Einzelnen nicht verstehe (ich nehme nicht ausdrücklich und ausschließlich Bezug auf die Pariser Morde - wie es im Übrigen auch der Artikel nicht tut, sondern dieser einen universaleren Horizont aufspannt bezüglich des…