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Rechte Woche

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Schon mal von Aliens entführt worden? Komisches Gefühl – Beamstrahl – noch mehr komische Gefühle – zack, Raumschiff von innen? Der Filmdienst "Amazon Prime" hat gerade die Doku "Confessions of an alien abductee" im Programm, einen Film von 2013 über eine Hotline, bei der Menschen anrufen können, die meinen, von Außerirdischen gekidnappt worden zu sein. Crazy. Jochen Kopp, Chef des Kopp-Verlags in Rottenburg, hat sich in den 1990ern persönlich mit dem Evergreen Alien-Entführung befasst. Seitdem hat sich sein Verlag über die Jahrzehnte zum größten rechten Verlag Deutschlands entwickelt, der mit und an der neuen Rechten gewachsen ist. Kontext-Autorin Anna Hunger wiederum hat sich mit dem Kopp-Verlag befasst. Vergangenen Freitag war sie ins Generallandesarchiv zur Tagung "Rechtsextremismus in Baden-Württemberg" eingeladen, um dort zum Thema vorzutragen. Mit dabei war auch Kontext-Autorin Johanna Henkel-Waidhofer, NSU-Expertin und Landtagsberichterstatterin, die zwei Podien moderierte.

Auch um Rechte, diesmal ohne Aliens, ging es am vergangenen Donnerstag in Frankfurt am Main. Kontext stritt dort vor dem Landgericht einmal mehr gegen den ehemaligen Mitarbeiter zweier Ex-AfD-Landtagsabgeordneter – mehr dazu im Artikel "Wenn's der Wahrheitsfindung dient".

Hach ja, die Wahrheit. Immer gerne bemüht, selten für voll genommen, aktuell auch bei der FDP. Die nimmt sich als kleinste Koalitionspartei im Bund arg wichtig; wenn man genau hinschaut – Stichwort Wahrheit –, winke "in vielen Bundesländern das unerfreuliche Dasein in der außerparlamentarischen Opposition", schreibt unsere Autorin. In den 1990ern übrigens, zur Hochzeit des Alien-Booms, stellte die FDP in Baden-Würschtlesberg mit Walter Döring den Wirtschaftsminister. Und unter dessen Führung wurde dem Landesdenkmalschutz im Land ein waschechter Maulkorb verpasst. Nachzulesen hier.

Wahr ist auch, dass Jürgen Todenhöfer mal der schönste Mann im Bundestag war (keine Meinung, sondern Tatsache!). Dann gründete der Ex-CDU-Bundestagsabgeordnete eine eigene Partei, ist abgestürzt und nun ganz unten gelandet: bei den "Querdenkern" auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Uff. Irgendwann hatten sogar ein paar Ordner:innen genug: "Der lobt sich dauernd und redet ja nur über sich." Würde das Auerhuhn (zur Huhn-Geschichte geht's hier) vielleicht auch, wenn es könnte. Aber immerhin gab's das schon in der Eiszeit. Ob Außerirdische wohl auch Auerhühner entführen? Vielleicht gibt es ja irgendwo im Kosmos ein Fleckchen, an dem die sensiblen Geschöpfe nicht durch rücksichtslose Trampler:innen zu Tode erschreckt werden.

Kontext als Comic

Und dann gibt es noch ein tolle Nachricht! Unser Jubiläumsheft, randvoll mit scharfer grafischer Satire aus elf Jahren Kontext, gibt es jetzt im Buchhandel. Karikaturen, Cartoons und Comics auf beinahe 80 Seiten mit zwei Postern zum Herausnehmen. Die politischen Karikaturen stammen aus der Feder von Kontext-Autor und -Zeichner Oliver Stenzel, der seit 2012 mit spitzer Feder die Landes- und Bundespolitik aufs Korn nimmt. Seitdem Winfried Kretschmann als Ministerpräsident von Baden-Württemberg im Amt ist, zeichnet Illustrator Björn Dermann den "Ökodiktator" in seiner Regierungs-WG, unverwechselbar betextet von taz-Chefreporter Peter Unfried. Ein Best-of haben wir zum elfjährigen Kontext-Jubiläum im Juni als Wendeheft herausgegeben. Da stellt sich nur noch die Frage: von welcher Seite anfangen?


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