Im vergangenen März, bei der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen, gab es für beide Seiten den Lakmustest: Nach Debatten im Vorfeld setzten sich unter Führung von Winfried Kretschmann und den Baden-Württembergern diejenigen durch, die Dieter Zetsche ein Rederecht einräumen wollten. Der Daimler-Chef kam, sah und siegte nicht. Und er düpierte mit seinen vielen inhaltsleeren Floskeln nicht nur die Gastgeber insgesamt, sondern speziell den Ministerpräsidenten gleich mit.
Seit ziemlich genau sechs Jahren waren die beiden nun im Gespräch. Nach Kretschmanns Diktum von den weniger Autos hatte Zetsche den Noch-Fraktionschef in dessen Landtagsbüro aufgesucht und ihm die Meinung gegeigt, smart im Ton, hart in der Sache. In der Folgezeit wiederholte Kretschmann diese Binsenweisheit nur noch selten und schließlich gar nicht mehr. Mit mehr oder weniger gewundenen Formulierungen lässt er durchblicken, dass sich an seiner prinzipiellen Haltung nichts geändert habe, wohl aber die Wortwahl und zudem seine Sensibilität für die Bedeutung und die Interessen der Branche.
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