Zunächst fand ich es schade, dass diese Masse an Firmen wohl nur auf dem Papier existiert. Natürlich hätten wir diesen gern auch unsere Briefkästen geliefert. Doch ich vermute, dass sämtliche Post an diese Unternehmen in einer einzigen PO-Box in Panama landet. Mit Scheinfirmen ist für uns wohl kein Geschäft zu machen.
Ich meinte eigentlich die wirtschaftspolitische Dimension der Enthüllungen …
Natürlich ist es nicht akzeptabel, dass Steuerhinterzieher und andere Kriminelle durch derartige Firmenkonstruktionen in exotischen Steueroasen ihre Taten und Geldströme verschleiern können. Der Ehrliche, der seine Steuern erklärt und zahlt, ist leider wieder mal der Dumme.
Was müsste denn geschehen?
Die politisch Verantwortlichen müssen alle Schlupflöcher für Steuerbetrug und Geldwäsche schließen. Und das nicht nur in der Karibik, sondern auch in Europa. Damit große internationale Konzerne auch nicht durch die Wahl ihres Unternehmenssitzes in einem Niedrigsteuerland wie beispielsweise Irland legal Steuern sparen können. Das Problem ist wohl nur global zu lösen.
Können Sie das näher erläutern …
Es ist eigentlich ganz einfach: Jeder Bürger und jedes Unternehmen muss dort steuerpflichtig sein, wo die Wertschöpfung entsteht. Also in dem Land, wo Arbeiter oder Angestellte tätig ist, wo das Unternehmen produziert oder die Dienstleistung erbringt. Wenn dies der Fall wäre, dann hätten wir sicher nicht die wirtschaftlichen Verwerfungen im Euroraum bekommen, müssten uns nicht mit einer Griechenland-Krise dieses Ausmaßes herumschlagen.
Wie viel Geld passt überhaupt in einen handelsüblichen Briefkasten?
Da bin ich leider überfragt. Ich habe gehört, dass es inzwischen Online-Rechner geben soll, mit denen sich das Packmaß von Geldscheinen unterschiedlicher Währungen berechnen lässt. Unsere Standbriefkästen haben ein Volumen zwischen zehn und 30 Litern. Ich müsste raten, ob da eine Million reinpasst.
2 Kommentare verfügbar
Harald A.Irmer
am 16.04.2016Wenn die mir 250.000 Tonnen Schmelzkäse anbieten würden - da würde ich doch sofort zuschlagen, um einen…