Erstmals seit einem Jahrzehnt verbucht der Konzern einen Verlust (minus 1,3 Milliarden Euro) – inmitten wirtschaftlichen Wachstums und trotz jährlich gut acht Milliarden Euro an staatlicher Unterstützung. Da muss also etwas geschehen. Und wieder einmal verspricht Grube Verbesserungen in Service und Pünktlichkeit, dann sollen Kunden endlich auch im Zug Funkloch-frei mobil kommunizieren können, digitale Technik soll die Infrastruktur zuverlässiger machen, und im Güterverkehr werden Stellen abgebaut.
Was ändert sich durch diesen größten Konzernumbau aller Zeiten (kurz GröKaZ)? Die "doppelstöckige Holdingstruktur" wird aufgelöst, die "Markenarchitektur" wird "drastisch vereinfacht", die Beschäftigten müssen "eine größere Flexibilität beim Einsatz" gewährleisten. Letzteres ist besonders bemerkenswert, nachdem jüngst mit der GDL ein Tarifvertrag zur Reduktion der menschenunwürdigen "Flexibilität" geschlossen wurde.
Die Lackierbranche wird ein gutes Geschäft machen
Im Güterverkehr beschränkt man sich auf ein "Kernnetz" und will dennoch ein Prozent über dem Markt wachsen. Wie bleibt offen. Grube schreibt seinen Mitarbeitern: "Wir wollen und müssen von nun an unsere Zusagen bei unseren Kunden erfüllen", und muss sich fragen lassen, warum das erst von nun an gilt? Es sollen "durchgehende Verantwortlichkeiten" geschaffen werden, womit zu vermuten ist, dass bisher Defizite gepflegt wurden. Immerhin tut sich etwas beim Namen: Ab 1993 hieß der Güterverkehr "DB Cargo", ab 2000 "Railion", ab 2009 "DB Schenker Rail", und der GröKaZ bringt uns wieder "DB Cargo". Das nennt man eine Nullrunde und ein gutes Geschäft für die Lackierbranche.
18 Kommentare verfügbar
Bahnsinniger
am 13.01.2016worin besteht denn Ihrer Meinung nach der "Unfug" in der Aussage im Beitrag, die Sie für ausschließlich Kontext-würdig halten?
Man sollte, was man schreibt, schon belegen können, ansonsten läuft man Gefahr als Prolet zu gelten.