Es sieht düster aus für die Deutsche Bahn: 21 Jahre nach der Privatisierung ist das Defizit fast so hoch wie zuvor – und das bei nicht einmal halb so vielen Mitarbeitern. Dafür sind das Schienennetz und das rollende Material marode. Wo früher Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zum Ehrenkodex gehörten, tönt heute immer häufiger aus dem Lautsprecher: "Wir bitten dies zu entschuldigen." Günstige Fernbuslinien setzen die Bahn unter Druck. Und in Stuttgart, wo die DB in den unterirdischen Durchgangsbahnhof so viel Geld versenkt wie noch nie in ein Projekt der Bahngeschichte, gehen nun – so nicht noch ein Gericht anderweitig entscheidet – alle drei Lose des profitablen Regionalverkehrs wegen eines Formfehlers an Konkurrenten, <link http: www.kontextwochenzeitung.de wirtschaft angst-vor-dem-abstellgleis-3287.html _blank external-link>Kontext berichtete.
Nur im Fernverkehr hat es die Bahn bisher geschafft, sich die Mitbewerber vom Leib zu halten. Das probate Mittel sind die Stations- und Trassengebühren, welche die Bahntochter DB Station & Service erhebt. Aber es gibt Bahnlinien im Fernverkehr, die nicht von der DB betrieben werden, und die der Bahn zur Konkurrenz werden könnten.
Vor einem Jahr hat Veolia, bis 2006 Connex, heute Transdev, nach zwölf Jahren den Interconnex von Leipzig über Berlin nach Rostock eingestellt. Transdev ist der führende Betreiber des öffentlichen Verkehrs in Frankreich und einer der größten in Europa. Auch in Deutschland zieren die gelb-blauen Logos zahlreiche Bus- und Bahnlinien. Im Fernverkehr war der Interconnex die letzte. Hohe Trassenpreise und die Konkurrenz der Fernbusse veranlassten den Anbieter zum Rückzug.
Alternative zur Deutschen Bahn
Seit 2012 verkehrt zwischen Hamburg und Köln der HKX, mit drei Zügen täglich in jede Richtung. Der Hamburg-Köln-Express ist das Kind von Derek Ladewig, einstmals Konstanzer Gemeinderat, dann 2006 bahnpolitischer Referent in Teilzeit des damaligen Bundestagsabgeordneten Winfried Hermann. Danach war Ladewig Geschäftsführer von stationova, einer in Berlin ansässigen GmbH, die Bahnhöfe entwickelt, und dann von HKX.
3 Kommentare verfügbar
Oberham
am 17.12.2015in der Tat, hier handelt es sich wohl um einen Fall von "Lügenpresse"!
Die aufrechten Politiker arbeiten sich, gemeinsam mit den unglaublich klugen Managern förmlich auf für das Land, für die Bürger, für eine phantastische Infrastruktur, für ökologisch-ökonomisch sinnvollen…