Herr Hamza, Sie arbeiten beim UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR). Was genau machen Sie?
Ich habe bis Mitte des Jahres im UNHCR-Büro in Niamey, der Hauptstadt von Niger, gearbeitet. Im Mai wurde dann ein weiteres Büro in Agadez eröffnet. Ich bin dort Ansprechpartner für lokale Behörden und NGOs. Wir haben uns überlegt: Nur 30 Prozent derjenigen, die in Europa ankommen, werden dort als Flüchtlinge anerkannt. Ob sie aus Mali, Burkina Faso, Elfenbeinküste oder Togo über Niamey oder aus dem Kamerun über Kano in Nigeria kommen: sie landen alle in Agadez. Die Idee ist, sie dazu zu überreden, zu bleiben.
Wie funktioniert das? Menschen, die auf der Flucht sind, lassen sich vermutlich nur schwer festhalten.
In der Wüste sind schon viele ums Leben gekommen, in Libyen warten Tod, Folter, Gefängnis und Zwangsarbeit auf sie, und auch im Mittelmeer sind schon viele ertrunken. Auch Niger hat die Genfer Flüchtlingskonvention unterzeichnet, deshalb hängen wir zu den Abreisezentren Zettel auf und verteilen Gratistelefone, damit diejenigen, die in Niger einen Antrag auf Asyl stellen wollen, sich melden können. In Agadez wurde dafür ein Zentrum eingerichtet. In Niamey gibt es seit 2016 ein Auffanglager. Da können sie bleiben und werden mit Essen versorgt, bis die Behörden über ihren Antrag entschieden haben. Wir haben darauf hingewirkt, die Kapazitäten der nationalen Behörde, die über die Asylanträge entscheidet (CNE), zu erhöhen. Der UNHCR hat in diesem Prozess einen Beobachterstatus.
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Hinweis fürs Geschichtsbuch
am 03.01.2018Danke für nix, Hillary ! (und Barack)