Geplant ist das Camp des Bündnisses Kesselbambule seit Mai. Aber an diesem sonnigen Donnerstag in der vergangenen Woche, dem letzten Camp-Tag, sind die meisten Zelte im Stadtgarten vor der Uni leer und auch auf dem Rasen finden sich mehr Kastanien als Teilnehmende. Der Workshop zum Bau eines Lastenrads der Bikekitchen Cannstatt ist mit etwa 15 Leuten ganz gut besucht, auch das Zelt, in dem Aktivistin Bea später aus dem Buch "Glitzer im Kohlestaub" liest, einer Sammlung Innensichten von Klimaaktivist:innen, lauschen immerhin 18 Personen, inklusive Orga-Team und Sanitäter mit Hund.
Parallel zur Mobilitätswoche der Stadt Stuttgart lief das Camp ebenfalls eine Woche. Vielleicht zu lang, sagen die Organisator:innen, angesichts der eher unterdurchschnittlichen Besucherzahl. Auch Dauerregen und Kälte hätten vermutlich Besucher:innen abgehalten, heißt es, zudem sind noch Semesterferien. Der Zeitpunkt sei vielleicht kein so guter gewesen. Ob auch Veranstaltungstitel wie "Wie wir die imperiale Lebensweise überwinden und die sozial-ökologische Transformation umsetzen" möglicherweise für eine breitere Masse abschreckend waren? Mit dem Camp habe man versucht, für alle etwas zu bieten, sagt Charlotte von Bonin vom Orga-Team und den Stuttgarter Fridays. "Auch für solche die tiefer in Themen einsteigen wollen und für Leute, die öfter auf Klimacamps sind."
2 Kommentare verfügbar
Arnold Weible
am 30.09.2022Wie schon der Protest gegen Stuttgart 21, scheitert die Bewegung an der politischen Realität.
In einer Republik werden die Entscheidungsträger gewählt.
Es kann jedoch nur gewählt werden, wer…