"Hier passiert was!" steht an der Schaufensterscheibe des ehemaligen Waschsalons an der Ecke Katharinen-/ Lazarettstraße. Hier ist eine Art Mitmachlabor, wo jede und jeder ihre oder seine Ideen einbringen kann, was aus dem Quartier einmal werden soll. Gegenüber das Züblin-Parkhaus, das weg soll, und ein kleiner Bolzplatz, in der anderen Richtung die Jakobschule und im Rücken das Leonhardsviertel, das einzige fast komplett erhaltene Stuttgarter Altstadtquartier.
Dass hier tatsächlich etwas passiert, hat sich überraschend schnell entwickelt. Im März erst hat das Stadtplanungsamt ein Beteiligungsverfahren ausgeschrieben, an dem sich Studio Malta beworben hat – gemeinsam mit BeL, der "Sozietät für Architektur" aus Köln, und Belius, einem Berliner Büro "spezialisiert auf inhalts-, werte- und gemeinwohlgetriebene Raumstrategien im urbanen und ländlichen Raum". Mitte Mai erhielten sie den Zuschlag: ohne Verzögerung, trotz Corona. Seit Juni ist das Quartier ein Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) 2027.
Studio Malta hat sich erst Anfang 2019 gegründet. Es ist der erste große Auftrag für die fünf jungen ArchitektInnen, darunter Aaron Schirrmann, gelernter Schreiner, der auch in seinem Beruf gearbeitet hat. Doch vor zehn Jahren, beim Spontan-Architekturfestival "72 Hour Urban Action" in Bat Yam bei Tel Aviv, ging ihm auf, wie interessant Architektur sein kann. Er schrieb sich ein, an der Kunstakademie und an der Hochschule für Technik, und hat vor vier Jahren, noch vor seinem Abschluss, das Containerdorf an der Wagenhalle mit entworfen. Schirrmann redet schnell und hat viel zu erzählen.
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