Die Bundesstraße 31 ist, nach der A8 bei Stuttgart und der A98 an der Schweizer Grenze, die einzige größere Straße im südlichen Baden-Württemberg in Ost-West-Richtung und die einzige Bundesstraße, die den Schwarzwald quert. Dementsprechend frequentiert ist sie, insbesondere auch durch den Lkw-Verkehr. Sie verläuft mitten durch Freiburg. Im Osten der Stadt gibt es seit 2002 zwei Tunnel, seit langem gibt es Pläne, die Untertunnelung auch im Bereich der Innenstadt fortzusetzen. Um auf Bundesmittel zurückgreifen zu können, soll die Straße dann zur Autobahn werden. Eine Fertigstellung dürfte realistisch gesehen erst zur Mitte des Jahrhunderts erfolgen. Passt ein solches Mammutprojekt zur notwendigen Verkehrswende? Ja, meinen unter anderem die Grünen. Nein, sagen Umweltgruppen.
Freitag, 12. August, Vormittag: Am Holzmarkt und in der Wallstraße, heraus aus der Freiburger Innenstadt in Richtung Osten, stauen sich die Autos und Kleintransporter. Ohne die Blechlawine könnte man auf der Straße die großen blauen Fahrradstraßenmarkierungen sehen: Fahrräder hätten Vorrang – aber Autos sind zugelassen, und so nutzen sie auch zuhauf die besagte Strecke. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist und mit der nötigen Selbstsicherheit – andere würden sagen, mit Leichtsinn – ausgestattet ist, fährt links im Gegenverkehr an der Blechlawine vorbei, drückt sich in kaum vorhandene Lücken und reiht sich erst an der Ampel wieder ein, an der den Radfahrer:innen ein eigener Haltebereich zugestanden wird. Wer mit dem Rad lieber etwas vorsichtiger unterwegs ist oder gar mit Lastenrad oder Kinderanhänger, steht wie die Autos im Stau. Auch die engen Straßen des Stadtteils Wiehre sind von dichtem Verkehr betroffen – durch sie zwängen sich, wie von den Verkehrsbehörden vorgesehen, die schweren Lkw. Warum? Weil die B31 durch Freiburg, nach der A8 die wohl wichtigste Ost-West Straßenverbindung durch den Schwarzwald, saniert wird. Nur eine Woche dauerte in diesem Fall die Baustelle, in der Ferienzeit.
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am 11.09.2022