Finanzminister Nils Schmid (SPD) hat den Wohnungsbau zu seinem Wahlkampfthema gemacht. 25 000 Sozialwohnungen sollen in der nächsten Legislaturperiode entstehen. Im vergangenen Jahr waren es kaum mehr als 1000, immerhin ein deutlicher Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. 2016 möchte Schmid die Zahl auf 2000 verdoppeln, um schließlich bei 5000 jährlich anzukommen.
Doch warum ist die SPD erst im Jahr der Landtagswahl aufgewacht? Vor vielen Jahren sind die Förderprogramme für kostengünstigen Wohnraum praktisch zum Erliegen gekommen. Nicht erst seit der massiven Zunahme der Flüchtlingszahlen im Jahr 2015 können sich viele Menschen vor allem in den Ballungsräumen ihre Wohnung kaum noch leisten oder suchen vergeblich nach einer bezahlbaren neuen.
Denn in den vergangenen sechs Jahren sind landesweit 16 000 Sozialwohnungen aus der Belegungsbindung gefallen. Sprich: Sie sind keine Sozialwohnungen mehr. Gleichzeitig sind aber nur 1560 neue entstanden. Die Zahl der Menschen, die auf dem freien Markt keine Wohnung finden oder sich die marktüblichen Mieten nicht leisten können, nimmt dagegen ständig zu. 4000 stehen allein auf der Warteliste der Notfallkartei des Stuttgarter Wohnungsamts. Wenn also in diesem Jahr landesweit nicht mehr als 2000 Sozialwohnungen entstehen sollen, reicht dies bei Weitem nicht aus.
1 Kommentar verfügbar
Hannes Rockenbauch
am 03.02.2016Weil es so gut passt hier der Link zur gestrigen Folge von ROCKPOLITIK:
https://www.facebook.com/hannes.rockenbauch/videos/1054142047982405/