Die Anwälte scherzten noch ein Weilchen vor der Tür, verabschiedeten sich freundlich, zufrieden, erreicht zu haben, was beide Seiten das Gesicht wahren ließ. Die StZ musste sich zwar sagen lassen, sie möge beim nächsten Mal "schlicht genauer lesen", so der Vorsitzende Richter Matthias Haag, und das war's dann auch. Den großen Rest, also die Frage, ob Dietrich Terminverzögerungen "beharrlich dementiert" habe, die Bahn selbige aber bestätigt und Unterlagen den Sprecher konterkariert haben, zog Konzernanwalt Josef-Walter Kirchberg widerspruchslos zurück. Die Gerichtskosten in Höhe von rund 10 000 Euro akzeptierte er ebenso, froh darüber, den unerquicklichen Streit von der Backe zu haben. "Die Aufregung", freute sich Kirchberg, "hat sich gelegt."
Am gleichen Tag (9. April) meldete die "Stuttgarter Zeitung" stolz: <link http: www.stuttgarter-zeitung.de inhalt.stuttgart-21-stz-gewinnt-rechtsstreit-gegen-kommunikationsbuero.5cfb6699-550b-4067-918c-2520a4c5b629.html _blank>"StZ gewinnt Rechtsstreit gegen Kommunikationsbüro." Man habe "in allen Punkten" obsiegt, bei den aufgezeigten Widersprüchen habe es sich um "zulässige Meinungsäußerungen" gehandelt. Das war zwar auch weiträumig ausgelegt, oder, wie das OLG meint, "nach Gusto interpretiert", aber zumindest nicht grottenfalsch.
Dietrich verwandelt eine Niederlage in einen Sieg
Nur für Dietrich. Auf der Homepage seines Vereins Bahnprojekt Stuttgart–Ulm e. V. konterte der 65-Jährige kernig: <link http: www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de aktuell newsdetail news berufungstermin-im-verfahren-gegen-die-stz newsparameter detail datum _blank>Die Berichte des Blattes seien von ihm "inhaltlich zu Recht beanstandet worden".
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Hans-Ulrich Pfähler
am 10.06.2014