Adam Smith stellte hingegen in seinem 1776 erschienen Werk "Der Wohlstand der Nationen" die These auf, dass es für den Staat, die Nation, das Land als Ganzes am besten sei, wenn jeder seine eigenen Interessen verfolge, und erklärte, der Staat müsse das Privateigentum schützen. Angeblich ist der Liberalismus, wie ihn Adam Smith vertrat, zugleich auch der beste Garant für die Demokratie. Was die Soziologin Annette Ohme-Reinicke in ihrer Eröffnungsrede im Nürtinger Kunstverein ausführte, kann daran erhebliche Zweifel aufkommen lassen.
Kunstrasen ohne Graswurzeln
Ohme-Reinicke zitierte den Politikwissenschaftler Giovanni Sartori, demzufolge derzeit ein Krieg um die Demokratie tobe: "Liberale Demokratie, soziale Demokratie, partizipative Demokratie: Dabei geht es nicht zuletzt um die Frage, wie die vorhandenen Güter und Ressourcen am besten verteilt werden; es geht es um Besitz und Eigentum, um Macht und Herrschaft."
Wie die Soziologin feststellt, werde "zivilgesellschaftlichen Organisationen zurzeit leider der Kampf angesagt". 1.200 Nichtregierungsorganisationen und ebenso viele Einzelpersonen ließen verschiedene Bundesministerien durch den Verfassungsschutz überprüfen. Am Vortag der Eröffnung hatte die Bundesregierung beschlossen, die Bürgerräte – durch ein Losverfahren bestimmte beratende Gremien – abzuschaffen. Das Medienportal "Nius" des früheren "Bild"-Chefredakteurs Julian Reichelt habe eine Kampagne gegen Vereine wie Lobbycontrol gestartet. Klimaschutz-Initiativen wie die "Letzte Generation" würden zunehmend kriminalisiert.
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