"Das Kino ist die ultimative perverse Kunst. Es erfüllt keine Wünsche, es zeigt dir, wie du wünschen sollst." (Slavoj Žižek)
Fangen wir mal harmlos an. Mit Blumen zum Beispiel. Da wässert also der slowenische Philosoph und Psychoanalytiker Slavoj Žižek mit einem Schlauch ein Tulpenbeet, so wie es vor ihm ein anderer Mann in dem Film "Blue Velvet" getan hat. Und der bärtige Herr Žižek, ein schwerer Kerl mit noch schwererem Akzent, erklärt in seinem zischelnden Englisch, dass seine Beziehung zu Tulpen so sei wie die des Regisseurs David Lynch, nämlich "lynchean". Diese Blumen seien widerlich, sie seien so etwas wie 'vagina dentata', also zahnbewehrte Vaginas, "die dich zu verschlucken drohen ..., das ist im Grunde eine offene Einladung an alle Insekten und Bienen: 'Kommt und fickt mich'... Ich denke, dass Blumen für Kinder verboten sein sollten."
So. Nachdem die Blumen erledigt wären, probieren wir es mal mit der großen Liebe. Da sitzt also Herr Žižek nachts in einem offenen Boot und erklärt uns, was es mit dem Film "Titanic" auf sich hat. Die Frau aus der Upper Class und der arme Junge vom Unterdeck, beide im kalten Wasser treibend, er schließlich versinkend durch Selbstopfer, seufz! Aber die wahre Katastrophe wäre es gewesen, sagt Žižek ungerührt, wenn beide überlebt hätten. Es sei nämlich so, dass sich die da oben zwar gern mal Energie von unten holten, die Beziehung aber hätte den Klassenunterschied nicht überwunden, der Eisberg kam gerade rechtzeitig, um üble Konsequenzen zu verhindern und die Liebe in der Ewigkeit einzufrieren.
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