Der VfB Stuttgart hat, man darf es so deutlich sagen, in der Fußball Bundesliga eine hervorragende Saison gespielt. Die in eine Aktiengesellschaft ausgegliederte Sektion Profifußball des größten Sportvereins in Baden-Württemberg schaffte es nicht nur, die Klasse zu halten, sondern auch mit einem Fußballspiel zu überraschen, das man durchaus als erfrischend bezeichnen kann. Und nicht nur manchen Gegner überraschte die Mannschaft, auch der eine oder andere Kommentator (der Autor dieser Zeilen weit vorne dabei) durfte im Verlauf der Saison seine Meinung ändern, die im vergangenen Sommer noch eher im vollpessimistischen Grundton daherkam nach dem Motto: keine Chance mit der Truppe, Abstieg quasi sichere Sache.

Wie hätte man auch ahnen können, dass dieselben Jungs, diese phantastischen Jungs, die noch in der Vorsaison überfordert und uninspiriert durch die zweite Liga gerumpelt waren, nach dem Aufstieg derartig durchstarten würden? Selbst im ersten Spiel in Liga Eins bekamen sie ihren naiven Sturm und Drang noch mit drei so schnell und leicht eingeschenkten Toren heimgezahlt, dass einem Angst und Bange werden konnte. Doch dann wurde alles ganz anders. Der Fußball wurde immer stabiler, die Ergebnisse wurden immer besser – und bald schon tauchten die ersten Spieler in der "Elf des Spieltags" im "Kicker Sportmagazin" auf, Silas und Co. hatten den Titel "Rookie des Monats" quasi abonniert, und die Borussia aus Dortmund wurde im eigenen Stadion mit Fünf zu Eins abgefiedelt, dass es die reinste Freude war.
In der Mannschaft, im gesamten sportlichen Bereich, schien zumindest von außen die Stimmung durchgängig gut, woran auch Trainer Pellegrino Matarazzo und Sportdirektor Sven Mislintat einen ordentlichen Anteil hatten. Und so zogen sie es durch bis zum 34. Spieltag, stabil. Ein neunter Platz in der Abschlusstabelle, "Ländlemeister" vor Freiburg und Hoffenheim ist aller Ehren wert.
Unterirdisches Intrigieren und Hinterfotzigkeiten
Abseits des Platzes bleibt von Schönheit und Frische freilich nicht viel übrig. Unterirdisches Intrigieren und Hinterfotzigkeiten etlicher Funktionäre fanden in einem Ausmaß statt, das sogar die überregionale Presse erwähnenswert fand – für einen über die Jahre zum Klepperlesverein verkommenen VfB zwar ein echter Zuwachs an Bedeutung, nur leider in die falsche Richtung, in die Miesen nämlich. So miserabel das Verhalten einiger Personen, dass an dieser Stelle nicht nochmal darauf eingegangen werden soll. Einige sind mittlerweile ohnehin Vergangenheit, und Präsident Claus Vogt, das Ziel all der üblen Attacken, scheint die vergangenen Monate erstaunlicherweise an Leib und Seele unbeschadet überstanden zu haben. Sein Fell offenbar also doch ein echtes, dickes Bärenfell – ganz wie es sich für einen gehört, der sich bei seiner Wahl als echter Gute-Laune-Bär präsentierte. Und ganz ehrlich: Nach den dunklen Jahren unter Wolfgang Dietrich, wie sympathisch kam der VfB daher, als Präsident Vogt allein in der Kurve stand, beim coronaren Geisterspiel den Schal in die Höhe reckend? Wer ist so dunkel im Kopf, das nicht feiern zu können?
1 Kommentar verfügbar
SSV Ulm: Love football, hate Nzs!
am 30.05.2021Mir wellet koine Nazis ond send gega de Faschistaseggl.
Ond älle im Ländle wisset: Dr SSV Ulm 1846 bleibt emmer d'Nr. 1 im Ländle, ooabhängig von dr Liga ond em Tabellaplatz. Isch so!