Die Sitzung, sie entgleitet dem OB. Fortbildungen werden ihm nahegelegt, der Blick in die ein oder andere Sexismus-Studie.
Martin Körner von der SPD warnt Nopper vor öffentlichen Äußerungen, die das Hauptgremium der Stadt diskreditieren. Politische Gremien zu verunglimpfen, sei hoffähig geworden und in manchen Kreisen sehr erfolgreich. Das sei gefährlich und es gebe in Stuttgart eben andere Mehrheiten als im Backnanger Gemeinderat, dem der OB bisher vorsaß. "Wir möchten Sie bitten, diesen Gemeinderat nicht mehr zu diskreditieren."
Die Geschichte zog im Vorfeld weite Kreise. "Die Grüne prangern Sexismus auf dem Volksfest an", war bundesweit zu lesen, als sei das ein Skandal. Dabei ist der wirkliche Skandal, dass in Stuttgart, der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg, ein Mann auf dem Sessel des Oberbürgermeisters sitzt, der meint, reißerisch zur Schau gestellte Frauenkörper und Tiere, die ihre Nase unter Röcke stecken, seien normal, ja nahezu Tradition, da sollen die Leut’ sich halt nicht so anstellen. Ein Oberbürgermeister, der auf Instagram seinen Gemeinderat als "Inquisitoren" und "Zensurbehörde" beschimpft. Das ist nicht nur kleingeistig, es ist beschämend: für den Gemeinderat, das Rathaus, die Bürger der Stadt, in der auch eine ganze Menge Frauen leben. Die, das sei noch angemerkt, im Rahmen des Volksfestes nicht selten Opfer sexueller Übergriffe werden. Vor ein paar Jahren war ein Typ auf dem Familienfest unterwegs, der die Hände von mehreren Frauen in seine genommen hat, um dann seinen nackten Penis hineinzulegen. Dieses Jahr wurde eine Frau von einem Angestellten begrapscht, als sie in ein Fahrgeschäft stieg. Aber vielleicht ist das ja einfach Tradition. Auf der Alm, da gibt’s halt koa Sünd. Lujah sog i!
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