Der Park ist tatsächlich ein kleines, aber hübsches Stückchen Erde. Gelegen am Höhenweg in Meßstetten, gehobene Wohngegend, mehr als 900 Meter überm Meeresspiegel, thront er über der Stadt am Berg. Die Kinder aus den Häusern drumherum haben hier Radfahren gelernt. Der Park sei prädestiniert gewesen dafür, erzählen Lore und Willy Binder, weil sich der kleine Park-Weg, momentan verschwunden unter einer Blätterdecke, zu einem Kreis schließt, "wie eine Mini-Rennstrecke".
1970 hat man diesen Flecken Erde im Bebauungsplan als Parkanlage angelegt, Flurstück 4873, 1.600 Quadratmeter. 23 Bäume stehen hier, seit 40 Jahren. Es gibt noch ein paar Bänkchen, es gab mal einen Sandkasten, eine Blühinsel, und früher, sagt Lore Binder, als der Park noch schöner und die Nachbarschaft noch jünger war, habe man sich hier zum Plausch getroffen und die Kinder zum Spielen.
163 neue Bauplätze schafft die Stadt
"Die Anlage hat man total verwahrlosen lassen", sagen die Binders, 73 und 77 Jahre alt, sie leben seit Ende der Siebziger hier. Der Sand aus dem Sandkasten sei irgendwann versifft, die Blühinsel habe das Zeitliche gesegnet, die Bänkchen seien mittlerweile so dreckig, dass, wer sitzen möchte, sich ein Kissen mitbringt. Eine Gruppe Jugendlicher, die vor einiger Zeit mit Putzzeug angerückt waren, hätten sie gar nicht mehr sauber bekommen. "Bei der Stadt herrschen keine hehren Gedanken, dass man da Wohnraum schafft, sondern dass man kein Geschäft mehr mit der Anlage hat", sagt Lore Binder verbittert. Dabei seien die AnwohnerInnen bereit, sich an der Pflege zu beteiligen.
2 Kommentare verfügbar
Rita Bauermeister
am 20.11.2021Der vorgelegte Bebauungsplan kennt da nur eine Antwort: Wohnungen! Eingebettet zwar in Grün, verkehrsberuhigt und eventuell mit Grasdächern, neu angepflanzten Bäumen- aber sonst? Alles, was natürlich gewachsen ist,…