Im Heimatbund sind dagegen derzeit nur rund 4300 Personen Mitglied, daneben gibt es den kleineren Landesverein Badische Heimat mit weniger als 3000 Mitgliedern. Es waren schon einmal 7500 allein im SHB, wie ein Memorandum des Hohenstaufen-Kreises moniert: ein Kreis von Unzufriedenen, die sich zum ersten Mal im Sommer 2016 auf dem Hohenstaufen getroffen haben, weil, so Beutelspacher, man von dort oben einen besseren Überblick habe. Während die Mitgliederzahlen sinken, steigt das Durchschnittsalter: Derzeit liegt es irgendwo zwischen sechzig und achtzig.
Verein muss seine künftige Rolle diskutieren
Der Museumsdirektor betont, dass er nur für sich selbst sprechen könne. Die zwanzig Personen, die sich im Hohenstaufen-Kreis zusammengefunden haben, sind durchaus nicht immer einer Meinung. Was sie eint, ist nur, dass sie glauben, der Heimatbund müsse sich über seine Zukunft Gedanken machen. Immer weniger Mitglieder, das bedeutet, dass der Heimatbund, der sich neben Spenden überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen finanziert, irgendwann einmal seinen Aufgaben nicht mehr nachkommen kann. Dass über Familienprogramme noch nicht einmal richtig nachgedacht wurde, erscheint in dieser Situation fatal.
Aber es geht nicht nur um Rückzugsgefechte. Der Hohenstaufen-Kreis fordert, der Verein müsse sich aktiv mit seiner Rolle auseinandersetzen und lädt zu diesem Zweck nun am Samstag, den 24. März zu einem Zukunftskongress ein. Angesichts der Ernennung Horst Seehofers zum Heimatminister fragt die Pressemitteilung: "Ein Heimatministerium auch für Baden-Württemberg?" Die Antwort des Vereinsvorsitzenden Josef Kreuzberger darauf ist klar: "Nein, strukturiertes bürgerschaftliches Engagement im Land vermag das auch."
Der Zukunftskongress soll keine geschlossene Veranstaltung sein: "Eingeladen sind nicht nur Mitglieder des SHB", heißt es ausdrücklich, "sondern auch Bürger/innen, aus allen Gesellschaftsschichten gleich welcher Nationalität. Südwestdeutschland war schon immer von kultureller Vielfalt und weltweiten (Wirtschafts-) Verflechtungen geprägt."
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Wolfgang Zaininger
am 25.03.2018Hartwig Lein
am 25.03.2018