Das Leben des 1891 geborenen Gregor Gog prägen die Brüche deutscher Geschichte. Die kaiserliche Marine öffnet dem Pazifisten das Tor zur Welt. Gog wird Zeuge des Kieler Matrosenaufstands, schreibt für politische Blätter, steht im Austausch mit Lebensreformern wie Gusto Gräser. Mit der 1927 gegründeten "Bruderschaft der Vagabunden" will er den Deklassierten eine Stimme geben, der von ihm mitorganisierte "Vagabundenkongress" 1929 in Stuttgart wird zum internationalen Medienereignis. Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 landet Gog im KZ Heuberg, übersteht Folter und Haft und flieht erst in die Schweiz, dann in die Sowjetunion, wo er auf Asyl hofft, stattdessen zur Zwangsarbeit herangezogen wird. Am 7. Oktober 1945 stirbt er krank und entkräftet.
Foto: Alexandra Winter
Lisa Winter, geboren 1962 in Oberndorf am Neckar, studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft in Freiburg und absolvierte danach eine Schauspielausbildung an der Freiburger Schauspielschule. Seit 1990 steht sie mit eigenen Abendprogrammen auf der Bühne, etwa mit "Schwarzen Chansons" oder mit "Herzflimmern", einer Brecht-Lesung mit Gesang. 2011 brachte sie das von ihr geschriebene Musical "Liebe zwischen den Jahrhunderten" im Kulturbahnhof Neuenkirchen-Vörden zur Uraufführung. 2023 erschien die erste CD "Nearer than my breath" ihrer Band "Antamoon", 2024 ihr Debütroman "Der Rinnsteinfischer" über Gregor Gog im Verlag Tredition. (os)
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