Duales Studium, das soll an die Duale Berufsausbildung erinnern, also Theorie und betriebliche Praxis kombinieren. 2009 wurde im Südwesten die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) gegründet. In einer Zeit, als die Forderungen aus der Wirtschaft nach betriebskompatiblem jungen Nachwuchs sehr laut waren. Dual studiert werden kann fast alles. Rund 100 Studienrichtungen gibt es in den Bereichen Wirtschaft, Technik, Sozialwesen und Gesundheit. Nach drei Jahren wird der Bachelor gemacht, wer will kann den Master anschließen; promovieren oder habilitieren allerdings kann an der Dualen Hochschule nicht.
Das Besondere für die Studierenden: Wie Azubis sind sie in einem Betrieb angestellt, werden also durchgängig bezahlt. Mal sind sie drei Monate an der Hochschule, mal drei Monate im Betrieb, am Ende hat das Unternehmen hoch qualifizierten Nachwuchs. So weit, so gut. Allerdings sind die Ausbildungsbedingungen fast gar nicht geregelt. Die Folge: In manchen Betrieben werden die Dualis ordentlich bezahlt, in anderen nicht. In manchen Betrieben werden Fahrtkosten übernommen, in anderen nicht. In einigen Betrieben zahlt die Firma die Verwaltungsgebühren für die Hochschule, in anderen nicht. Einige Betriebe übernehmen die fertig Studierten, andere nicht. Im Vergleich: Für Azubis gibt es einen Manteltarifvertrag, in dem die Arbeitszeit geregt ist, Fahrtgeld, Urlaub, Urlaubsgeld, Haftung, Freistellungen für Prüfungsvorbereitung, Arbeitskleidung, die Übernahme für ein Jahr und einiges mehr. Die Ausbildungsvergütung klärt ein gesonderter Tarifvertrag. Für Dualis gibt es das alles nicht. In der laufenden Tarifrunde will die IG Metall Baden-Württemberg das ändern.
1 Kommentar verfügbar
Dr. Diethelm Gscheidle
am 25.03.2021ich verstehe die Aufregung nicht. Wenn freundliche Betriebe es den dualen Lehrlingen ermöglichen, etwas zu lernen und ihnen damit künftig höhere Einkommensaussichten ermöglichen, ist es eine bodenlose Frechheit, dafür auch noch Geld von diesen Betrieben zu fordern -…