Im heißen August 2003 startete "Bild" eine Kampagne gegen einen Mann, der schnell als "Florida-Rolf" zu nationaler Berühmtheit gelangen sollte. "Er lacht uns alle aus", hieß die erste Schlagzeile, fast zwei Dutzend sollten folgen über den "dreisten Sozialschmarotzer". Tatsächlich war der Mann, weil arbeitsunfähig und krank, im Ausland sozialhilfeberechtigt. Wie gerade mal tausend Deutsche weltweit. Die Aufregung blieb anhaltend groß und das nicht nur am Stammtisch.
ÖkoschmarotzerInnen sind viel häufiger, aber verglichen mit einem wie Florida Rolf offenbar uninteressant. Keine Stigmatisierung, ganz im Gegenteil. Protzschlitten gelten dem Boulevard und in den vielen Auto-Magazinen als geile Statussymbole. Was tut zur Sache, dass sie alle im Kampf gegen den Klimawandel so notwendigen Anstrengungen unterlaufen? Und das seit vielen Jahren, wie die Ende der Neunziger den Markt überhaupt erst entwickelnden M-Klasse von Daimler. Die ist zwar eigentlich für Förster, Jagdpächter und Wildtierhüter ausgelegt, bevölkert aber in Stuttgarts Halbhöhenlage, genauso wie die inzwischen zahlreichen Konkurrenzmodelle, die Wege von und zu Grundschulen, wo der Nachwuchs von Besserverdienenden aus den hochbeinigen Fahrzeugen klettert.
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Ende Geländewagen
am 28.08.2018