Offiziell hat die türkische Luftwaffe ihre Angriffe auf Rojava seit Mitte Oktober vorerst beendet. Trotzdem greift das Militär das von Kurd:innen dominierte Nordostsyrien weiterhin mit Artillerie und Drohnen an. "Es geht mit den Drohnenschlägen weiter, die schon vor den Luftangriffen regelmäßig stattfanden", sagt Raman Bilal, der in Dêrik lebt. Am ersten Weihnachtsfeiertag griff die Türkei wieder mit Bomben an. Die Stadtzentren von Kobane und Qamischlo wurden attackiert. Nach Berichten in sozialen Medien seien dabei mehrere Menschen getötet und eine Nähfabrik zerstört worden. Die Türkei nehme inbesondere Verantwortliche aus Militär und Verwaltung ins Visier, sagt Bilal. Doch immer wieder werden auch Zivilist:innen getroffen.
Die gesamte Region ist gezeichnet von den massiven Angriffen auf die Infrastruktur. "Strom, Diesel und Wasser, alles ist beschädigt", betont Bilal. Besonders der Mangel an Diesel beeinträchtige das Leben der Menschen. Der Treibstoff ist für die Strom- und Wärmeversorgung in Rojava essentiell. "Mal schauen, was im Winter noch improvisiert werden kann", sagt Bilal. Schon seit Jahren müssen die Bevölkerung und die lokale Verwaltung mit Situationen des Mangels umgehen.
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