Konkrete Forderungen sind es nicht, die der Sportstudent Mihajlo Jovanović aus Belgrad im Gepäck hat. "Wir hoffen, dass das Europäische Parlament und die Europäische Union in irgendeiner Weise tätig werden, um unser Land zu etwas zu bewegen", sagt der serbische Student, der mit rund 80 Kommiliton:innen seit dem 3. April per Rad unterwegs ist nach Straßburg. Am vergangenen Sonntag, dem 13. April machten sie auf dem Marienplatz in Stuttgart Halt.
Vor allem die serbische Diaspora war gekommen, um ihre Landsleute zu empfangen. Rund 600 vor allem junge Frauen und Männer versammelten sich an diesem Nachmittag, die Stimmung ist entspannt, es gibt Essen und Getränke, immer wieder werden Parolen angestimmt, es läuft Musik, man diskutiert und lacht viel. Die Anwesenden erzählen, dass ihnen die serbischen Studierenden und ihre Protestbewegung Hoffnung geben. Es ist eine Solidarität, die unter den emigrierten Serb:innen nicht mit Selbstkritik spart, wie bei Miłosz, der Teil der serbischen Diaspora in Budapest ist und mit seinen drei Kindern beim Empfang der Fahrradgruppe dort dabei war: "Wir haben nicht getan, was getan werden muss, also müssen es jetzt die Studierenden tun." Die Menge wartet geduldig auf den sich verspätenden Fahrradkorso. Plötzlich ein Aufruf: Die 600 Menschen werden gebeten, 16 Minuten lang zu schweigen. Eine Gänsehautstille legt sich über den Platz
0 Kommentare verfügbar
Schreiben Sie den ersten Kommentar!