Seit sie 14 ist, engagiert sich Jenny für das Tierheim in Ludwigsburg. Erst ehrenamtlich, als sie alt genug war als Gassigeherin, später hat sie dort ihre Ausbildung zur Tierpflegerin gemacht. Heute wohnt die 27-Jährige auf dem Tierheimgelände und bietet Tieren, die mit dem Heimalltag nicht zurechtkommen, weil sie speziell, krank, alt oder sehr jung sind, in ihrer Wohnung Familienanschluss, bis sie vermittelt werden können. Aktuell sind das fünf Hunde, drei Katzen, zwei Kornnattern, ein Waschbärjunges und zwei Amselbabys, die alle zwei Stunden gefüttert werden wollen.
Ihr eigentlicher Arbeitsalltag besteht aus dem Füttern von 30 Hunden, aus Zwinger putzen, Decken wechseln, Augen- und Ohrensalben auftragen, alles mehrmals am Tag. Aus Gesprächen mit Interessent:innen, Hundetraining und den Prüfungen zum Wesenstest, den sogenannte Listenhunde ablegen müssen, weil sie als gefährlich gelten. Einer von diesem Schlag lässt sich hinter ihr gerade mit großer Freude in ein Wasserbecken plumpsen. Das Tier ist mit seinem Halter aus der Ukraine geflohen, der Halter aber kannte die Listenhunde-Gesetze in Deutschland nicht und konnte die für diese Rassen sehr hohe Hundesteuer nicht aufbringen.
Ihr Herz hat Jenny der Arbeit mit schwierigen Hunden geschenkt. Solchen, die einmal angeschafft und dann falsch oder gar nicht erzogen wurden, die "keine Lobby mehr haben". Schnell sei so ein Tier nicht mehr süß, sondern Arbeit, die heute viele Menschen nicht mehr leisten wollen, erzählt sie. Auf ihrem Schoß sitzt ein runder Chihuahua mit verbundenem Bein. Bevor er in Ludwigsburg ankam, hat er sein Leben komplett in einer Wohnung verbracht.
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