Ihr Sohn Sedat Gürbüz war eines der neun Opfer des rassistisch motivierten Attentats vom 19. Februar 2020 in Hanau. "Normalerweise bringen doch die Kinder ihre Eltern unter die Erde, nicht umgekehrt," sagt Emiş Gürbüz. "Wir haben das Schlimmste durchgemacht, was man erleben kann." Vier Jahre später ist sie den Tränen nahe, wenn sie darüber spricht, aber auch voller Wut auf die Staatsorgane.
Der Württembergische Kunstverein (WKV) hatte schon vor einem Jahr, zum dritten Jahrestag der Morde, im Glastrakt "Querungen" mit der Migrantifa Stuttgart eine kleine Ausstellung zu Hanau gemacht. Die jetzige unter dem Titel "Three Doors" präsentiert die Ergebnisse der Untersuchungen der Gruppe Forensic Architecture und ihres Berliner Ablegers Forensis, die im Auftrag der Angehörigen den Fall unter die Lupe genommen haben. Dazu kommen deren Ergebnisse zum Fall Oury Jalloh, der 2005 im Polizeigewahrsam in Dessau mutmaßlich zusammengeschlagen und verbrannt wurde.
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