"Die Landes-CDU löst sich in Luft auf", "Gnadenfrist für Strobl", "Misstrauensbekundung" oder "Der Rückhalt bröckelt": So eindeutig negativ wie diesmal ist das, was im Politik- und Medienjargon Presselage heißt, sehr selten. Der nur von zwei Dritteln der Mannheimer Parteitagsdelegierten wiedergewählte Vorsitzende kriegt sein Fett weg. Aber auch die BasisvertreterInnen, die auf offene Kritik verzichten, dann aber – ohne aus der Deckung zu kommen – auf dem Wiederwahlzettel Nein ankreuzen, immerhin gut hundert von knapp 300.
Noch schlimmer ist, wie kein einziger der anderen Granden – keiner der Vizes, keiner der Bezirksvorsitzenden, nicht der von so vielen als Hoffnungsträger ausgeguckte Fraktionschef Manuel Hagel – ein gutes Wort für den Innenminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten einlegt, um zu signalisieren: Gemeinsam schultern wir die anstehende Mega-Aufarbeitung der beiden Wahldebakel im März und im September. Nur nicht anstreifen, nur nicht positionieren! Also fällt an diesem Samstag in der historisch schwierigsten Situation der Südwest-CDU die offene Aussprache über die Lage in Bund und Land einfach aus. Aus Mangel an Interesse – und aus Mangel an Courage.
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