Rund tausend Demonstrantinnen laufen am Nachmittag in Heidelberg auf dem einzigen Ableger des <link https: www.womensmarch.com _blank external-link>"Women's March on Washinton" in Baden-Württemberg. Sie verwandeln die Eiseskälte der Universitätsstadt in Hitze der Entschlossenheit, in Mut und Lust am Widerstand. Sie sind ein Teil der rund drei Millionen Menschen starken Frauenprotest-Bewegung, die am Samstag nach der Amtseinsetzung von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten demonstriert.
"Susan! Oh my God, you are here!" quietscht eine Frau und schießt gleich ein Selfie samt Susan und deren Plakat: "If boys will be boys, women will be revolutionary", steht da – glänzend und bunt. Etwas weiter vorne ruckelt "My body – my choice" im Takt der Schritte über der Menge, daneben "Fight like a girl" und "My favourite F-word is feminism", eine Frau hält ein großes, mit Perlen behangenes Peace-Zeichen in die Luft, bis ihr die Arme wehtun. "Und das alles nur, weil Trump Präsident geworden ist?", fragt ein junger Schnösel, der da am Straßenrand steht, seinen Kumpel mit Haartolle. Dann klemmt er doch die Bierflasche untern Arm und macht schnell ein Foto.
500 000 Frauen (ok, und ein paar Männer) demonstrierten beim Hauptmarsch in Washington, je nach Zeitverschiebung sprenkeln mehr als 600 Schwesternproteste auf jedem Kontinent Straßenzüge, Stadtteile, Parks und Plätze mit selbstgestrickten Mützen rosarot. Sie demonstrieren für Frauenrechte, für Menschenrechte, für die Rechte all derer, die anders lieben als die Norm, anders aussehen, anders leben als dieser neue, weiße, reiche, chauvinistische Mann an der Spitze der USA. Sie demonstrieren für Gerechtigkeit und Frieden auf dieser derzeit so sehr gequälten Welt.
Eine ältere Dame in schwarzem Pelz ruft ihrer Freundin im braunen Pelz zu, sie solle nicht auf sie warten, "Ich geh jetzt da mit!" und schert entschlossen in eine Lücke ein. "Der ist jetzt gewählt, das muss man schlucken, aber Bauchweh hab' ich, was den Herrn Trump angeht", sagt sie. "Eigentlich sollten alle Menschen demonstrieren", sagt Emily Napier, 44, eine Amerikanerin zwei Reihen weiter hinten. Sie redet sich in Rage, über die Herablassung dieses neuen Präsidenten, gegenüber Frauen, Behinderten, Homosexuellen, über so viel Macht in der Hand eines so schrecklichen Manns. Das alles sei "very frightning" – äußerst furchterregend.
5 Kommentare verfügbar
Schwabe
am 28.01.2017https://www.sozialismus.info/2017/01/kshama-sawant-antwortet-auf-trump/
Video: https://www.facebook.com/drjillstein/videos/1466636836709835/
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