Kloster Stühlingen an der Schweizer Grenze. Vier Franziskanerinnen und vier Brüder vom Orden der Minderen Brüder der Kapuziner leben hier im Landkreis Waldshut. Und ich mit ihnen. Einen Monat lang. Ich bin nicht christlich, eher buddhistisch. Ich bin 30, unverheiratet und versuche die Welt durch meine Kamera zu verstehen.
Wenn ich jetzt von Schwestern und Brüdern schreibe, geht es locker flockig. Am Anfang war es sehr gewöhnungsbedürftig, solch traditionelle Begriffe zu verwenden. Später wurde ich dann auch Bruder Kiên gerufen und es fiel mir gar nicht mehr auf. Es war ein Ausdruck des Vertrauens, ein Hineinfinden in eine Gemeinschaft, die sich der Armut und der Demut verschrieben hat.
Die Schwestern und Brüder besitzen kein privates Geld. Besitztümer beschränken sich auf das Hab und Gut in ihren Zimmern. Für ihr leibliches Wohl ist gut gesorgt, teils durch die Ernten aus dem Garten und teils aus Spenden der Supermärkte im Dorf, deren abgelaufene Produkte dem Kloster geschenkt werden.
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