Blickt man aus dem All auf die Erde, aus rund 800 Kilometern Höhe, erkennt man Europa unter anderem an seinen Feinstaubwolken. Ob man aus dieser Entfernung auch einen der dreckigsten Orte in Deutschland erkennt: das Neckartor in Stuttgart?
Immerhin haben die an jenem Ort ermittelten Werte mit dazu geführt, dass es in Stuttgart seit Anfang des Jahres ein flächendeckendes Fahrverbot für ältere Dieselautos gibt. Der Gesundheit wegen. Des Klimas wegen. Einfach wegen einer saubereren Luft: Im vergangenen Jahr lag die Feinstaub-Belastung dort im Jahresmittel zwischen 57 bis 71 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Erlaubt sind: 40 Mikrogramm im Jahresmittel und 50 Mikrogramm im Tagesmittel.
In Deutschland sterben pro Jahr 43 000 Menschen vorzeitig wegen der Belastung durch Feinstaub und Ozon. Und dennoch: Die Auspufffetischisten randalieren vor allem in Stuttgart gegen Fahrverbote, ein bizarrer Straßenkampf, sie mucken auf gegen jede Vernunft: Der Feinstaub auf der Straße – er sorgt für Krankheiten und Tod. Und für Schlagzeilen.
Schlimm ist die Lage oben auf den Straßen.
Im Zücher Tiefbahnhof sind die Grenzwerte weit überschritten
Aber wie ist sie unten – etwa im geplanten Tiefbahnhof Stuttgart 21?
Da wird es dreckig, besonders dreckig zugehen, extrem dreckig sogar. Im vergangenen Jahr gab es in einigen Stuttgarter U-Bahnstationen Untersuchungen von der Dekra. Ergebnis: Die Feinstaubbelastung war im Untergrund erschreckend hoch – Werte von 120 Mikrogramm wurden gemessen.
Aber noch schlimmer wird es, viel schlimmer, das ist absehbar, im Tiefbahnhof.
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Real Ist
am 25.04.2019