Er sei "rundum zufrieden", sagt Eisenhart von Loeper, 76, was bei ihm ein eher seltener Gemütszustand ist. Vor allem dann, wenn es um Stuttgart 21 geht, das ihn juristisch über alle Maße beschäftigt. In der Regel zieht der Nagolder Anwalt und Sprecher des Aktionsbündnisses (AB) gegen die Deutsche Bahn zu Felde, die viel Arbeit macht. Aber bisweilen hat er auch mit Fällen zu tun, in denen der Feind nicht sofort erkennbar ist. Der Streit mit dem BUND war so einer.
<link https: www.kontextwochenzeitung.de politik hoppla-die-kasse-ist-leer-4405.html internal-link-new-window>Wie in Kontext berichtet, hatte das Bündnis vor einem Jahr festgestellt, dass sein Spendenkonto unter enormer Schwindsucht leidet. Um es genau zu beziffern: Es war bei Null und es war, aus Gründen der Gemeinnützigkeit, beim BUND angesiedelt , der dafür auch eine Begründung lieferte. Von dem Konto, so hieß es, seien unter anderem Personalkosten bezahlt worden, und dies zurecht, schließlich sei dieses Personal auch stets tapfer gegen den unterirdischen Bahnhof angerannt.
In der Wahrnehmung der S-21-Gegner dagegen hatten sich die Umweltschützer von dem Protest verabschiedet. Insbesondere BUND-Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeifer verstörte sie mit Einschätzungen, nach denen man nicht mehr "auf Los zurück gehen" könne. Dazu sei das Projekt zu weit fortgeschritten, er wolle nicht auf "halb fertig gegrabenen Tunneln" sitzen bleiben, sondern sich lieber über die erkämpfte Flora und Fauna freuen. Für die "Verteidigung der Obertürkheimer Zauneidechsen" würde seine Gemeinde freilich nicht spenden, ätzte AB-Sprecher Werner Sauerborn zurück, und forderte den BUND auf, zu sagen, warum von 30 000 Euro nichts mehr übrig geblieben ist.
Auch von Loeper war oben auf der Palme und sprach von einem "dicken Hund", den er normalerweise vors Gericht getrieben hätte. Aber unter einstigen Freunden, die einmal das Gleiche wollten, und zu Hohn und Spott der S-21-Gegner – das wollte er nicht. Zumal er auch noch Mitglied beim BUND ist, dessen "Grundanliegen" teilt und mit Landeschefin Brigitte Dahlbender ein "gutes persönliches Einvernehmen" pflegt.
4 Kommentare verfügbar
Schwa be
am 04.06.2018Kann man disem SPD`ler nicht mit "Amtsmissbrauch" oder "Befangenheit" beikommen?! Aber…