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Dasselbe Stück, der nächste Akt

Dasselbe Stück, der nächste Akt
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Mit dem Schwung der Mitgliederbefragung wollte die CDU aus dem alten Jahr ins neue wechseln, sich sortieren und daran gehen, Baden-Württemberg wieder zu dem zu machen, was es fast immer war in seiner fast 63-jährigen Geschichte: schwarz regiert. Stattdessen überfordert die Wahl von Landtagspräsident Guido Wolf zum Spitzenkandidaten alle Beteiligten.

Da will einer Ministerpräsident werden, der zehnte im Südwesten, im richtigen Moment zupacken, ideenreich durchgreifen, gestalten und führen. Zum Auftakt aller Anstrengungen aber schreibt Guido Wolf eine ganz andere Geschichte. Nachdem er Peter Hauk den Fraktionsvorsitz im Landtag abgenommen hat, warteten viele in den Tagen vor Weihnachten auf den nächsten Schritt. Zumal der im Basisvotum unterlegene Landesvorsitzende Thomas Strobl sein Amt bereits angeboten hat. Doch Wolf zögert – zaudert, sagen die, die sich nicht zu seiner Anhängerschaft zählen.

Dazu lässt ausgerechnet das CDU-Duo selbst Spekulationen immer neuen Raum, weil beide in Interviews sich widersprechende Hinweise geben. O-Ton Strobl in der "Stuttgarter Zeitung" am 12. Dezember: "Im Januar haben wir einen Parteitag. Wenn der neue Spitzenkandidat Fraktionsvorsitzender und Parteichef werden möchte, kann er auf diesem Parteitag gewählt werden. Wenn es sein Wunsch ist, dass ich länger Landesvorsitzender bleibe, werde ich darüber nachdenken." Wolfs Replik zehn Tage später in der FAZ: "Über die Frage, wann es einen Wechsel im Landesvorsitz geben wird, entscheidet Thomas Strobl."

Wie jetzt? Aufbruch sieht anders aus, stattdessen wird, wie schon während des Duells um die Spitzenkandidatur, mühsam um Geschlossenheit gerungen. Dasselbe Stück, der nächste Akt. Munter erzählt wird hinter den Kulissen auch, wie wenig sich die beiden verstehen. Und dass die Partei zu wenig Erfahrung mit einer Doppelspitze habe. Und vor allem, dass die Lager wieder auseinanderdriften.

Vor zehn Jahren zauderte Günther Oettinger ebenfalls, nachdem er mithilfe seines Generalsekretärs Thomas Strobl und nicht immer feiner Mittel Annette Schavan aus dem Feld geschlagen hatte. Anstatt, wie viele seiner Unterstützer erwartet hatten, unverzüglich nach dem Amt des Ministerpräsidenten zu greifen und sich im Landtag zum Nachfolger von Erwin Teufel wählen zu lassen, wartete er, ein Machtvakuum in Kauf nehmend, bis April 2005. Der lange Weg der Schwarzen in die Opposition nahm schon damals seinen Anfang ...

***

Ausgabe 191, 26. 11. 2014

Unterkomplexe Darbietung

Thomas Strobl (54) und Guido Wolf (53) eint nicht nur, dass sie CDU-Ministerpräsident Nummer acht in Baden-Württemberg werden wollen. Beide beschreiben in ihren Bewerbungsreden für die Spitzenkandidatur 2016 ausgiebig auch jede Menge Versäumnisse und Fehler der Landesregierung. Dem Faktencheck halten zentrale Botschaften allerdings nicht stand.

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8 Kommentare verfügbar

  • Heinz Greiner
    am 05.01.2015
    Antworten
    @Jupp ,

    wie viele Arbeitsplätze sind in BW im Produktionsbereich verloren gegangen seit 90 ?
    Wie ist der Zustand der Straßen in BW im Vergleich zu BY ?
    Wie lange braucht man von Plochingen bis Schwieberdingen im Berufsverkehr ?
    Von Rt oder NT ins Zentrum von S ?
    Welches Land hat…
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