Dass sich Jürgen Grässlin über Wolfgang Schäuble aufregt, das war erwartbar. Waffenexporte in Kriegsgebiete, Spenden vom Rüstungslobbyisten, und jetzt Gastkommentator fürs Gute, das passt für ihn nicht zusammen. Grässlin nimmt seine Heimatzeitung, die Badische, ins Gebet, die Schäuble ins Blatt ("Wo Glaubwürdigkeit wächst") gehoben hat, und zeigt sich "zutiefst enttäuscht".
Dass sich eine Chefredakteurin querlegt, ist sehr ungewöhnlich. Chapeau, sagen wir, eine gegen 44 Männerkollegen. Und dabei verlangt Ulrike Trampus nur etwas ganz Normales: nicht predigen, sondern machen, was man sagt.
Dass genau hier das Spielfeld für Pharisäer liegt, wissen die Kolleginnen und Kollegen, die in diesen Verlagen gearbeitet haben. Und es jetzt, aus guten Gründen, nicht mehr tun. Wer kann für ein Stundenhonorar von 4,44 Euro der Wahrheit hinterher sein? Wer hat die Zeit, sie auszuleuchten? Wer weiß, wie lange noch Zeit bleibt – bis der Hammer fällt? Antworten von der Basis.
0 Kommentare verfügbar
Schreiben Sie den ersten Kommentar!